Wenn dicke Fische die Armut nicht lindern

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Ostafrika hofft auf Wohlstand und Reichtum, als man in den sechziger Jahren den Nilbarsch im Victoriasee einsetzt. Das Experiment scheint zu gelingen: Die Netze füllen sich, die Fischfabriken verarbeiten den reichen Fang für den Export nach Europa.

Binnen weniger Jahre schafft es das hungrige Raubtier jedoch, fast alle der ehemals 400 Fischarten auszurotten. Das sensible ökologische Gleichgewicht ist zerstört, Darwins Albtraum ist wahr geworden. Zum biologischen Desaster gesellt sich schon bald das soziale: Ein Bürgerkrieg im Kongo hat bis heute 3,8 Millionen Tote gefordert. Tausende Menschen werden täglich Opfer von Gewalttaten.

Doch "Darwin's Nightmare", das bisher größte persönliche und filmische Unterfangen des österreichischen Regisseurs Hubert Sauper, will nicht anklagen: Weder die reichen Fischfabrikbesitzer, Agenten der Weltbank, Straßenkinder, Prostituierte aus Tansania, noch die russischen und ukrainischen Piloten, die den Nilbarsch nach Europa und Waffen nach Afrika bringen. "Ich lernte eine derart zynische und hässliche Realität kennen, ohne dass ich sie suchte", so Sauper über seine oscarnominierte und mit dem französischen Filmpreis César ausgezeichnete Arbeit.

Darwin's Nightmare

Dokumentation, F/A/B 2004

Regie: Hubert Sauper

Mittwoch, 3. Mai, 22.30, ORF 2

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