Wo es um das große Geld geht

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Wie bei vielen Entwicklungen in der Cyberwelt sehen die einen paradiesische Zustände anbrechen, die anderen warnen hingegen vorm Teufelszeug. Nun feiert die "Suchmaschine" Google, die geradezu den Prototyp beschriebener Janusköpfigkeit darstellt, ihren zehnten Geburtstag.

Erst zehn Jahre alt ist die "Kulturtechnik" des Googelns, für die es in vielen Sprachen schon eine Wortschöpfung gibt. Auch der Journalist will die Erstrecherche via Google längst nicht mehr missen - und doch liegt das Teuflische in den Verstrickungen, in die jeder unversehens gerät, der einen der Dienste des Web-Imperiums in Anspruch nimmt.

Welche der Informationen, die Google ausspuckt, ist auch richtig? Wie kommt es tatsächlich zum Ranking, also: Welche Informationen zu einem Suchbegriff stehen ganz oben auf der Liste und warum gerade die? Solche Fragen treten im Alltag der User allzu schnell in den Hintergrund. Dabei sind die warnenden Stimmen längst auf den Plan getreten: Google erkunde das Web-Verhalten seiner Nutzer, sodass Werbekunden damit bedient werden können. Insbesondere gmail, das Webmailsystem von Google, steht im Verdacht, im Prinzip jedweden E-Mail-Verkehr mitzulesen.

Dieser Tage versucht uns der Cyber-Gigant einzureden, wir sollten seinen neuen Browser "Chrome" verwenden, um das Monopol des Internet Explorers von Konkurrent Microsoft zu brechen. Das Monopol brechen? Man würde dementgegen doch am Monopol von Google mitbauen. Die Vermessung der Welt (Google Earth) ist ja auch schon längst im Gang, und für die nahe Zukunft ist "Google Health" angekündigt, das - da sind wir sicher - jeden weltweit zum gläsernen Patienten machen wird.

Dass Google dann auch noch autoritären Regierungen wie etwa China in die Hände spielt, um wirtschaftlich weiter zu reüssieren, wundert kaum noch: Die Freiheit endet im Web vornehmlich dort, wo es ums große Geld geht. Otto Friedrich

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