Zweimal dem Vergessen entrissen

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Dienstag-Sendungen werden in die furche-TV-Kritik selten aufgenommen, da deren Rezensionen - wegen des Redaktionsschlusses - erst neun Tage nach der Sendung erscheinen können.

Doch das Fernsehfeature "Sein Kampf" von Andreas Gruber, das am 12. März in der Religionsleiste kreuz + quer auf ORF 2 ausgestrahlt wurde, verdient auch lange nach dem Sendetermin Beachtung: Die Wiener Christin Irene Harand und der ebenfalls in Wien lebende Franziskanerpater Zyrill Fischer waren schon mitten in der Zwischenkriegszeit engagierte Mahner vor dem Antisemitismus im Allgemeinen und dem Nationalsozialismus im Besonderen. Beide argumentierten aus ihrem Christentum heraus, beide entkamen nach dem Anschluss in die USA, beide sind in Österreich unbekannt. Von Irene Harands Buch "Sein Kampf. Antwort an Adolf Hitler", dessen Titel der Film übernahm, weiß hierzulande kaum jemand etwas.

Andreas Grubers Film entreißt Harand und Fischer dem Vergessen. Auch formal überzeugte die Dokumentation, da es Gruber gelang, die ganz unterschiedlichen Leben und Engagements der beiden ineinander zu verweben.

Ein wichtiges Zeugnis zweier Christen, das zur Wachsamkeit aufruft: Das Beispiel der beiden zeigt, dass es - entgegen dem Zeitgeist - sehr wohl möglich war, Unheil und Unrecht zu erkennen. Und dass - recht verstandene - Religion dabei helfen konnte. ofri

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