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Die Grenze erreicht

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Trotz des großen Publikumsandrangs muß sich „Wien modern“ ein neues Konzept überlegen.

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Trotz des großen Publikumsandrangs muß sich „Wien modern“ ein neues Konzept überlegen.

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Zum siebenten Mal „Wien modern“ — und noch nie war der Publikumsandrang so groß. Bereits zur Halbzeit des Festivals können die Veranstalter (und nicht zuletzt Mentor Claudio Ahbado) auf einen Rekord stolz sein, obwohl sie zuerst befürchtet hatten, das spröde Programm könnte ins Leere stoßen.

Doch alle Freunde neuer Musik finden das eigenwillige Musikpanorama spannend, nützen das reiche Angebot, hierzulande viel zu wenig aufgeführte Musik aus den USA mit Namen wie John Gage, Morton Feldman, George Crumb, George Lopez, Charles įves, Conlon Nancar- row, Werke des Deutschen Gurus Helmut Lachenmann, des prominenten Wiener Komponisten und Lehrers Karl Schiske und seines Schülers Günter Kahowez kennenzulernen.

Feldmans weitausgesponnene, filigrane Werke mit ihren wichtigen Beziehungen zum Meister der Meditation John Cage und ihren Verknüpfungen mit der Minimal Music sind eine Entdeckung, die längst fällig war: Hans Zender demonstrierte das etwa im Eröffnungskonzert von „Wien modern“ mit dem ORF- Symphonieorchester an Feldmans „Orchestra“, Abbado mit dem Mah-ler-Jugendorchester an „Coptic Light“. Und bei Werken wie Lachenmanns „Ausklang“ unter Zender (1984/85) entdeckte man eine verwandte Geisteshaltung und klangpoetische Verwandtschaft.

Erfolge fordern ein Neudenken heraus. Und das ist gut so. Eines hat sich nämlich bereits bemerkbar gemacht: Das Festival stößt an Grenzen: Die Mehrzahl internationaler Komponistenstars wurde „aufgearbeitet“; also geht man jetzt zu Länderpräsentationen über und bezieht sinnvollerweise auch den elektroaku- stischen Bereich ein. Und durch Ab- bados Idee, internationale Wettbewerbe (Oper, Kinderoper, Orchesterwerke) zu forcieren, soll auch die aktuelle Musikszene das Wien-modem- Geschehen stärker prägen.

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