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Ein Stück russischer Seele

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Die Gesänge der „Don Kosaken” zeugen von ihrer Religiosität, aber auch von Lebensfreude.

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Die Gesänge der „Don Kosaken” zeugen von ihrer Religiosität, aber auch von Lebensfreude.

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Seinetwegen füllen sich Kirchen bis auf den letzten Platz mit Menschen: Der „Don Kosaken-Chor” begeistert das Publikum mit seinen melancholischen, bisweilen aber auch lebensfrohen Gesängen. Ob sie aus voller Kehle singen, oder zart ein pia-nissimo hinhauchen, stets gelingt es den „Don Kosaken”, mit ihren satten Bässen und klaren Tenören den tief verwurzelten Glauben der Kosaken, aber auch deren Lebensfreude und Heimatverbundenheit ihren Zuhörern nahezubringen. Derzeit sind die „Don Kosaken” auf Tournee in Österreich - an vielen Spielorten sind die Konzerte schon ausverkauft.

Die „Don Kosaken” tragen authentisch Gesänge der russisch-orthodoxen Liturgie vor, aber auch Volksweisen wie „Abendglocken” und „Auf viele Jahre”; schließlich stammen die Sänger aus Bußland, der Ukraine und Bulgarien. Die Truppe unter der Leitung von Maxim Kowolev und Georgi Pandurov läßt die Tradition der großen Kosakenchöre von einst, die unter Serge Jaroff, Andrej Scholuch, Boris Ledkowsky und Michael Minsky Weltruhm erlangten, Wiederaufleben.

Die Kosaken waren ein kriegerisches Reitervolk, das seine Blütezeit im 17. Jahrhundert hatte. Je nach ihrer Herkunft unterscheidet man Schwarzmeer-, Ural-, Saporoger-, Wolga- und eben auch Don-Kosaken. Die Kosaken blieben bis ins 19. Jahrhundert praktisch ihre eigenen Herren, dienten aber den verschiedenen Zaren als Aus-hilfstruppeh. Die kommunistische Revolution brachte auch das Ende der Kosaken in Rußland mit sich: Sie schlössen sich dem kaiserlichen Widerstand an und errichteten sogar für kurze Zeit einen souveränen Staat. Schließlich jedoch wurden sie von der Roten Armee besiegt. In der Folge gingen zahleiche Kosaken in die Emigration, vor allem nach Frankreich, Jugoslawien und Deutschland. In den dreißiger Jahren entstanden dort die großen Kosakenchöre, die die Erinnerung an die verlorene Heimat wachhielten. Mit dem Tod ihrer legendären Leiter gingen damals auch ihre Ensembles zugrunde. Neu entstandene Kosakenchöre knüpfen nun an die zeitweise verschüttete Tradition an.

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