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Kammeroper in Schönbrunn

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Außer den Meisterwerken „Entführung“ und „Cosi fan tutte“ hat Mozart noch einige Buffoopern geschrieben, so die für München komponierte „La finta giardiniera“ und die in den Jahren 1783—84 entstandenen komischen Opern „Der genarrte Ehemann“ und „Die Gans von Kairo“. Durch die Aufführung der letztgenannten hat sich die Kammeroper das Verdienst: erworben, mit einem zu Unrecht fast vergessenen Werk und seiner sich in vielen Einzelheiten, bekundenden Schönheit bekannt gemacht zu haben. Zu dem harmlosen Libretto — durch eine weissagende Gans kommen nach den obligaten Verkleidungsszenen die richtigen Liebespaare zusammen — hat Mozart eine (noch ganz im italienischen Stil gehaltene) Ouvertüre und mehrere ausdrucksstarke Ensembles geschrieben, von den Arien wäre die wirkungsvollste, an die Registerarie Leporellos erinnernde Auftrittsarie Don Pippos zu erwähnen; das Dienerpaar Chichibio und Auretta ist ein Vorläufer Figaros und Susannens.

Auf Mozart folgte Donizetti, dir mit seinem „Don Pasquale“ das zu seiner Zeit höchst entwickelte Genre der italienischen Opera buffa besonders erfolgreich zur Geltung brachte. „Rita“, eine der siebzig Opern des Meisters, gibt sich als ein wie die meisten seiner Arbeiten schnell hingeworfenes Werkchen mit einigen hübschen melodischen Einfällen und den typischen Terzengängen in den Duetten. Die Handlung dreht sich um eine resolute, zum zweitenmal verheiratete Wirtin, deren totgeglaubter erster Mann nach einem kurzen Wiedersehen schleunigst die Flucht ergreift. Hans Gabor, ein temperamentvoller Dirigent, hat die beiden Opern gut studiert — Donizetti liegt ihm besser als Mozart — und hält, von einigen kleinen Divergenzen abgesehen, Sänger und Orchester fest zusammen. Von den Mitwirkenden sind vor allem Bengt Wiksten mit einem schönen, runden Baßbariton zu nennen, der junge Tenor Kurt Equiluz. der überaus spielfreudige und komisch sehr begabte, stimmlich etwas spröde Kage Jehrlander und der Bariton Laurer, von den Damen Gertrud Matuschka und Ruth Jakobsen. Die den Herren Rötting und Laurer anvertraute Spielleitung bemühte sich um einen beschwingten, sehr lebendigen Ablauf der Handlung und wurde von den hübschen Bühnenbildern Helmut Schmeisers gut unterstützt.

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