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Möhler kreuz & quer

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Krieg und Frieden” ist das Motto des Internationalen Musik-fests. Das Werk Gustav Mahlers, das die explosive Atmosphäre von 1914 und die Schrecken der Jahre 1933 bis 1945 in erschütternden Visionen vorweggenommen hat, ist einer der Pfeiler des klug programmierten Festivals im Konzerthaus.

Parallel präsentiert der Musikverein sein Mahler-Fest auf eigene Faust: Am Anfang standen die Himmelsvisionen der „Dritten”, die von den Wiener Philharmonikern unter Bernard Haitink in aufregender Konzentration und Klangschönheit musiziert wurde; das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin, das ebenfalls die „Dritte” unter Vladimir As-hkenazy fürs Musikfest aufführte, blieb da in oberflächlicher Beiläufigkeit stecken.

Naive Schönheit bot Biccardo Muti mit seiner „Vierten” mit Barbara Bonney und den Wiener Philharmonikern; aufregende Klangbravour Ma-riss Jansons mit den Wiener Symphonikern und der „Fünften” im Musikverein (zum Vergleich kann man am 12. Juni Ingo Metzmacher mit dem Südwest Funkorchester Baden-Baden beim Musikfest einer Aufführung der „Fünften” erleben). Und in den kommenden Wochen folgen die „Erste” mit Kurt Masur, „Sechste” und „Siebente” mit Michael Gielen.

Interessantes Ergebnis: Altmodisch-bombastische Mahler-Deutung gibt es kaum noch; seine Symphonien sind heute eine Herausforderung, sachliche Analytik, moderne (Orche-ster-)Strategie zu demonstrieren und einem feinnervigen Beiz-Reaktions-Schema zu folgen. Wie nur wenige Komponisten zeigt Mahler da „Modernität”.

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