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Musik, die spricht
Das zentrale Anliegen des zum siebten Mal stattfindenden Tiroler Festivals ist, Musik als Modell sozialer Kommunikation zwischen den Kulturen und Religionen der Welt zu begreifen. Der Untertitel „Utopie Musik” bezieht sich besonders auf jene Programmteile, in denen der Einfluß fernöstlicher Religionen auf die Musik des 20. Jahrhunderts dargestellt wird, wobei auf die bewährte Zusammenarbeit zwischen den Veranstaltern, der Galerie St. Barbara unter Maria und Gerhard Crepaz, und dem Innsbrucker Jesuitenorden hingewiesen werden muß.
Es ist auf die Offenheit dieser fruchtbaren Verbindung zurückzuführen, daß nicht nur die akustisch hervorragend geeignete Jesuitenkirche als Veranstaltungsort genützt werden kann, sondern die Klangwelt verschiedener Kontinente und Religionen auch eine unmittelbare Einbindung in die österlichen Liturgien erfährt. Genau das erscheint bei der Veranstaltung eines Osterfestivals trotz aller Kommerzialisierung des gegenwärtigen Musikbetriebes als ein fundamentales Moment, ist es doch international schon lange nicht mehr so, daß Osterfestivals (auch noch) christliche Aspekte berücksichtigen.
Weiters gelangen „klassische” Werke der österlich-abendländisehen Musik zur Aufführung, darunter Händeis „Messias” in der Mozart-Fassung mit den Münchner Rachsolisten und dem Tölzer Knabenchor am Palmsonntag (23. März) sowie zwei Oratorien von Luigi Rossi durch // Giardino Armonüzo und den Solisten Gianpaolo Fagotto, Gloria Ban-ditelli und Antonio Abete am Karfreitag (28. März). Auch Schuberts Oratorium „Lazarus” wird am Karsamstag (29. März) vom Tiroler Kammerorchester und dem Hugo-Distler-Chor unter der Leitung von Othmar Costa aufgeführt.
Der Bereich zeitgenössische Musik konzentriert sich auf den deutschen Komponisten und evangelischen Pastor Dieter Schnebel. Er predigt zum
Karfreitag (28. März) und begleitet die Uraufführung seines Werkes „Ia-mah / warum?” durch das Freiburger Trio Recherche. In der Osternacht erklingt von 23 Uhr bis 6 Uhr früh in der Jesuiten-kirche Musik von Schubert, Satie, Scelsi, Yun und Iwamoto. Zwischen den Stücken tritt Tobias Moretti in einer ungewöhnlichen Rolle auf und liest Texte aus der Apostelgeschichte. Die gesamte Feier der Östernacht (29./30. März) wird live auf Öl übertragen.
Information und Kartenvorverkauf: Innsbruck-Information, Burggraben 3, 6020 Innsbruck, Tel: 0512-5)56)8. ÖBB-Benutzer, die zum Festival nach Innsbruck kommen, erhalten zwischen 15. und )1. März eine Fahrpreisermäßigung von 50 Prozent
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