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Politische Oper mit Tempo und Biß

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Zum Großspektakel geriet die Eröffnung der Saison des Wiener Operntheaters im Museumsquartier mit John Adams minimalisti-scher Oper „Nixon in China”. Und nicht nur, weil es Sven Hartberger, dem jungen „Opernunternehmer” , gelang, den prom inenten Architekten Wilhelm Holzbauer für das Rühnenbild - sein erstes - zu interessieren.

Mit dem jungen Regisseur Peter Pawlik, dem Dirigenten Andreas Mitisek und einem hervorragenden Sängerensemble gelang ihm eine Produktion aus einem Guß. Eine effektvolle Polit-Oper als Kommentar zum historischen Treffen US-Präsident Nixons und Mao Tse-Tungs im Jahr 1972 ein Stück über Parteirituale, Polit-lnszenierung und Theater, Traum und Wirklichkeit in der Politik.

John Adams dahinblubbernde Musik mit ihren gleichbleibenden Klang-Strickmustern wirkt zwar nach zwanzig Jahren etwas abgenützt; und der Text Alice Good-mans nach poetisch aufgeputzter Platitüde. Aber Pawliks Inszenierung hat klare Linien, Tempo, Biß; die Verwandlungen - Flughafen mit anrollendem Jet, Banketthalle, Sightseeingtour, Theater - funktionieren perfekt. Dem Regisseur wie dem Bühnenbildner gelingt ein Schauvergnügen.

Hervorragende Sängerleistungen bieten Martin Winklers Nixon und Nicholas E. Saverines Mao, die brillante Wendy Hill als Pat Nixon und Soyung Yu als Maos Frau. Ein vielversprechender Anfang!

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