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Programm und Weltreise der Philharmoniker

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Mit einem Richard-Strauss-Gedenkkonzert haben die Philharmoniker ihre Abonnementsaison 195960 eröffnet Dimitri Mitropoulos dirigierte die selten aufgeführten Don-Quichote-Variationen und die symphonische Dichtung „Also sprach Zarathustra“. Wie alljährlich umfaßt der Zyklus, samt Nicolai- und Furtwängler-Gedächtniskonzert, zehn Veranstaltungen. Die Dirigenten sind Böhm, Karajan, Knap- pertsbusch, Kubelik, Mitropoulos, Monteux, Rossi und Schuricht. Neben den Meistern der Wiener Klassik und Romantik von Haydn bis Bruckner Stehen auch einige neuere Werke auf dem Programm, und zwar etwa in jedem zweiten Konzert eines. Beim Studium des Prospekts bemerkt man das Bestreben, die nationale Eigenart der verschiedenen Dirigenten ins Spiel zu bringen, um auf diese Weise möglichst authentische Darbietungen zu erzielen. So wird zum Beispiel der Italiener Mario Rossi die bei uns unbekannte Sonata III per archi von Rossini und ein „Rondo Veneziano" von Ildebrando Pizzetti dirigieren; Pierre Monteux, der Pionier der französischen Impressionisten, bringt Werke von Debussy Drei Nocturnes, Messiaen L’Ascension und Strawinsky „Psalmensymphonie“ und „Feuervogel"- Suite; Karajan dirigiert ein Stück seines Jugendfreundes Theodor Berger usw — Vor allem aber war man bedacht, die bedeutendsten Dirigenten mit jenen Komponisten aufs Programm zu setzen, als deren Meisterinterpreten sie sich seit langem bewährt haben. Es werden dirigieren: Karl Böhm — Strauss und Beethoven, Karajan — Beethoven und Brahms, Knappertsbusch — Wagner und Bruckner, Schuricht — Haydn und Schumann usw.

Im ersten Monat dieser Spielzeit veranstalten die Philharmoniker drei Konzerte in Wien. Dann begeben sie sich, vom 17. Oktober bis 25. November, unter der Leitung Herbert von Karajans auf eine Welttournee, die sie in die folgenden Städte führen wird: Neu-Delhi, Bombay, Manila, Hongkong, Tokio, Osaka, Nagoya, Honolulu, San Franzisko, Los Angeles, Provo, Chikago, Cleveland, New York, Boston, Atlanta, Washington und Montreal. Es ist also eine richtige Weltflugreise, die unter dem Ehrenschutz der Bundesregierung steht, und was die Wiener Philharmoniker durch diese 25 Konzerte für Oesterreichs Ansehen leisten werden, ist kaum abzuschätzen. — Unsere besten Wünsche begleiten sie auf dieser ihrer ersten Welttournee.

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