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Tänze der Verfemten

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Im Posthof Linz war dieser Tage ein beeindruckender Tanzabend zu sehen, der im Bahmen der „Tanztage 95” sowie der „Kontraste-Tage” veranstaltet wurde. Zur Aufführung kamen Tänze jener Choreographen, die unter dem NS-Begime auswandern mußten oder zur Besi-gnation gezwungen wurden.

Unter der Leitung von Esther Linley, seit 1992 Tanzpädagogin am Bruckner-Konservatorium, wurden die „Tänze der Verfemten” nicht als Abfolge historischer Bekonstruktio-nen gestaltet, sondern in ein zeitgenössisches Netz verwoben. Sämtli-

che Bewegungsmaterialien waren bis dato weitgehend unbekannt. Mit dieser Aufführung wollte man auch den Beitrag Österreichs zur Tanzgeschichte Europas veranschaulichen.

Besonders gelungen schien dies durch den Tanz „Mensch im Wahn”, der 1929 im Opernhaus Königsberg von Andrei Jerschik uraufgeführt worden war. Jerschik war damals als Antifaschist aktenkundig und wegen Antikriegspropaganda auf der Flucht gewesen.

Beifall gab es für die Studierenden des Bruckner-Konservatoriums, die durch ihren expressiven Tanz den Abend zu einem Ereignis werden ließen.

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