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Nichts als die Wahrheit

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Verquere Männergedanken bestimmen die Ausgangssituation: Zur Aufrechterhaltung des Prinzips der „rückhaltlosen Wahrheit” zwischen den Eheleuten Amadeus und Cäcilie Adams - beide sind aktuell in Liaisons verwickelt - entschließen sich die beiden, ihre Ehe (ein Kind) wie auch ihre berufliche Gemeinsamkeit(er Kapellmeister, sie Sängerin) als „gute Kameraden” weiterzuführen. Als es nach Monaten der Trennung, in der jeder so seine Erfahrungen sammelt, beim heimatlichen Wiedersehen zur erneuten erotischen Begegnung kommt, fordert Amadeus seinen Nebenbuhler zum Duell. In der Aussprache der beiden Männer wird klar, daß Cäcilie nicht wirklich ihre Ehe „gebrochen” hat, was für Amadeus den Weg für eine weitere gemeinsame Zukunft ebnet. Nur Cäcilie kann ihn nun nicht mehr beschreiten.

Das Stück ist eine von Schnitzlers Auseinandersetzungen mit dem Thema der ehelichen Un(Treue) und entbehrt nicht der papierenen Phrasen und dem Alter Ego in Gestalt eines Dichterfreundes in den Mund gelegten Bonmots. Das macht zugleich auch die Schwäche eines Textes aus, der doch in der Tiefe der Auslotung ehelicher Beziehungsmuster, in der subtilen Kenntnis weiblichen Empfindens und männlichen Verhaltens nicht so leicht zu übertreffen ist.

Zumal in Beverly Blankenships Begie ein hochkonzentriertes nuancenreiches Schauspielerteam(Nicolift Kunz, Bernhard Schir, Ulrike Beim-pold, Andre Pohl, Vasiliki Boussi, Alexander Bossi) auf der Bühne (Peter Loidolt) steht.

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