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Szene der Kontraste

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Aus der reichhaltigen Sammlung der Neuen Galerie Linz hat Peter Baum Graphiken von dreizehn weltweit renommierten Künstlern ausgewählt, um sie in der BA-WAG Fondation unter dem Titel „Meisterwerke internationaler Graphik” zu präsentieren. Geboten wird ein abwechslungsreiches Konträst-programm, das die heterogene Kunstszene widerspiegelt.

So finden sich beispielsweise in unmittelbarer Nachbarschaft Arbeiten von Andy Warhol, Pablo Picasso und Joan Miro. Warhols Ikonen von Marilyn Monroe, der Filmschönen, und Mao, dem großen Steuermann, sind Reflexionen über ein von Massenmedien geprägtes Menschenbild. Über die hinter dem Erscheinungsbild liegenden Persönlichkeiten erfährt der Retrachter von Warhol nichts. Alles ist Oberfläche geworden.

Miros heitere Strichmännchen sind in einem ganz anderen Sinn geheimnisvoll. Eigentlich gibt es nichts zu benennen, nichts nachzuerzählen, seine Heiterkeit ist, es kann gar nicht oft genug gesagt werden, nur vergleichbar mit der Unbeschwertheit von Zeichnungen, die glückliche Kinder machen: Scheinbar absichtslos und doch Ausdruck eines Gefühlszustands. Peter Raum hat auch den großen Schalk der Popart, Claes Oldenburg, in die Auswahl genommen, sowie Hans Härtung, der in seiner strengen gestischen Malerei Maßstäbe gesetzt hat.

Die Ausstellung ist eine Augenfreude, da bei aller Unterschiedlichkeit doch eines zu erkennen ist: die durchgehende Qualität, die einem auch dann, wenn einem die Arbeiten aus ganz anderen Zusammenhängen bekannt sind, immer wieder erfreuen. Die Zusammenstellung hat auch den Vorteil, daß durch die Heterogenität eine Vielstimmigkeit und kein Durcheinander entsteht.

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