„Der erste Stein ‒ ein Todsündentanz“: Zwischen Stolz, Geiz und Trägheit
Im Schauspielhaus Salzburg stehen die sieben Todsünden im Fokus einer Trauerfeier.
Im Schauspielhaus Salzburg stehen die sieben Todsünden im Fokus einer Trauerfeier.
Sieben Särge stehen auf der Bühne. Darinnen sieben Menschen: drei Frauen, vier Männer. Sie sind im Dialog auf einem Friedhof, eingeengt von einem überdimensional großen Sarg (Bühnenbild: Ilona Glöckel). Es geht um die sieben Todsünden, nach katholischer Lehre sind das Stolz, Geiz, Wollust, Zorn, Völlerei, Neid und Trägheit. Vor allem aber geht es um die modernen, alltäglichen Variationen. Deshalb wohl wird das Vaterunser mit „Murmel, murmel“ karikiert.
Auch sonst hat der Autor dieses Auftragswerks des Schauspielhauses Salzburg, Bernhard Studlar, allerlei Clownerien in die Dramatik eingewoben, etwa „Falsche Rechtschreibung, das sollte man aufnehmen in den Katalog“. Dann aber, das junge Publikum fand das besonders lustig, wurde bei einer Naturbestattung die Asche aus einer Urne über das Areal verstreut, häufige Regenschauer erforderten die intensive Verwendung von Regenschirmen. „Wenn der Herrgott nicht will, nützt das gar nichts“ ist hingegen in Wiener Todesahnungsseligkeit eine der stärkeren Szenen.
Um diese Uraufführung (Regie: Dora Schneider) bemüht waren Johanna Egger, Theo Helm, Wolfgang Kandler, Pit-Jan Lößer, Petra Staduan, Olcayto Uslu und Christiane Warnecke. Das Stück und die Truppe wurden, nicht von allen, lauthals gefeiert.