"Erniedrigte und Beleidigte" - © Foto: Nikolaus Ostermann / Volkstheater

"Erniedrigte und Beleidigte": Dostojewski bleibt zeitlos

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Die zweite „echte“ Premiere auf der großen Bühne des Volkstheaters: „Erniedrigte und Beleidigte“ – die Inszenierung besorgt diesmal der Berliner Sascha Hawemann.

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Die zweite „echte“ Premiere auf der großen Bühne des Volkstheaters: „Erniedrigte und Beleidigte“ – die Inszenierung besorgt diesmal der Berliner Sascha Hawemann.

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Obwohl Fjodor Dostojewski nie ein Drama geschrieben hat, ist er bei Theatermachern so beliebt, dass ihn die Bühnenadaptionen seiner Romane – seit Castorfs Bearbeitung der „Dämonen“ 1999 – in den letzten zwei Dezennien zu einem der meistgespielten Autoren auf deutschsprachigen Bühnen gemacht haben.

Das liegt einerseits daran, dass seine polyphonen Gesellschaftsromane formal stark auf einem dialogischen Prinzip gründen. Dazu entwirft er ein Ensemble von Figuren mit oft widersprüchlichen und ambivalenten Charakteren mit komplexem Seelenleben, die er in überaus drastische, nicht selten auch melodramatische oder gar kolportagehafte Konflikte verstrickt.

Zudem hatte Dostojewski ein großes Interesse an der Widerspiegelung einer zwiespältigen und widersprüchlich erfahrenen Realität. Im Zentrum seiner meist in einem großstädtischen Milieu spielenden Fabeln stehen dabei soziale Themen, die so zeitlos modern erscheinen, dass sie leicht auf die Gegenwart übertragen werden können.

Eine kranke, erkaltete Welt

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