Karoline und Kasimir - © Foto: Marcel Urlaub / Volkstheater

„Karoline und Kasimir – Noli me tangere“: Schauspieler bei der Arbeit

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Kelly Cooper und Pavol Liška, die Masterminds der 1996 in New York gegründeten Off-Truppe Nature Theater of Oklahoma, richten am Wiener Volkstheater einen Abend mit dem Titel „Karoline und Kasimir – Noli me tangere“ ein.

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Kelly Cooper und Pavol Liška, die Masterminds der 1996 in New York gegründeten Off-Truppe Nature Theater of Oklahoma, richten am Wiener Volkstheater einen Abend mit dem Titel „Karoline und Kasimir – Noli me tangere“ ein.

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Der hintergründige Stücktitel ist freilich eine falsche Fährte. Zwar hat der Abend, mit dem das Regieduo Cooper/ Liška vom Nature Theater of Oklahoma (NTO; der Name ist einer Szene aus Franz Kafkas unvollendetem Roman „Amerika“ entnommen) in Wien überhaupt das erste Mal an einem Stadttheater inszeniert, mit Ödön von Horváth zu tun, aber kaum etwas mit dessen 1931/32 entstandenem kritischem Volksstück „Kasimir und Karoline“. Der Namensverdreher ist der Alliteration wegen leicht zu übersehen.

Die zwei Darsteller, der eine Regisseur (Elias Eilinghoff), der andere Schauspieler (Bence Mezei), die zu Beginn auf dem Proszenium eines verkleinerten Volkstheaters stehen (Bühne: Michael SieberockSerafimowitsch), räumen das auch gleich ein. Der Titel diene nur dazu, Publikum ins Theater zu locken. Aber sonst – noli me tangere eben. Der ungarische Tänzer und Performer Bence Mezei, das einzige in Wien mitspielende Mitglied des NTO, darf dann in gebrochenem Deutsch doch noch kurz Teile der Geschichte aus Horváths Volksstück nacherzählen. Vor einem Bretterzaun, hinter dem der Prospekt ein Riesenrad und andere Attraktionen eines Jahrmarkts zu erkennen gibt, agieren die fabelhaften Darsteller(innen) aus dem Ensemble des Volkstheaters (Frank Genser, Lavinia Nowak, Julia Franz Richter und Samouil Stoyanov), gekleidet in 30er-JahreKostüme, vorwiegend stumm, indem sie die Handlung mit meist nur einer einzigen Geste illustrieren. Dabei trippeln sie fein choreografiert umeinander her und drehen sich immer wieder um die eigene Achse, wodurch die für das NTO so symptomatische Künstlichkeit noch eigens betont wird.

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