„Moskitos“: Vom Chaos familiärer Verbundenheit
Ein schlüssiges Gesellschaftsbild unserer Zeit präsentiert die Inszenierung von Lucy Kirkwoods Drama „Moskitos“ im Wiener Akademietheater.
Ein schlüssiges Gesellschaftsbild unserer Zeit präsentiert die Inszenierung von Lucy Kirkwoods Drama „Moskitos“ im Wiener Akademietheater.
Ihre Stücke sind in Dialog gegossene Alltagsausschnitte. Humorvoll, tragisch und charmant erzählt die britische Erfolgsautorin Lucy Kirkwood aus dem Leben der Mittelschicht. Ihre vielbejubelten Stücke werden gerne dem Well-made Play zugeordnet, jenem Theatergenre, das bereits im 19. Jahrhundert mit der gekonnten Dramatisierung spannungsreicher Alltagsszenen punkten konnte. Kirkwood schafft eingängige Theaterstücke mit geschliffenen Dialogen, die mit komplexen Themen verschränkt sind. Dafür wird sie im angloamerikanischen Raum gefeiert und zuletzt auch in Wien mit „Das Himmelszelt“, einem Stück über weibliche Selbstbestimmung, bejubelt. In „Moskitos“ verdichtet sie die aktuelle Debatte über Wissenschaftsskepsis versus Fortschrittsglauben zum famosen Familiendrama.
Einer Anekdote zufolge sollen Kirkwoods beste Ideen beim Mithören von Gesprächen auf der Damentoilette entstehen. Tatsächlich wirken die pointierten Wortgefechte aus selbsterlebten Lebenssituationen entnommen, und das macht auch diesen dreistündigen Theaterabend am Wiener Akademietheater zum kurzweiligen Publikumsvergnügen.
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