Das Bergwerk zu Falun - Elis, famos gespielt von Marcel Kohler, ist ein existenziell arg Verwundeter. Im Bild: André Jung (Der alte Torbern), Sylvana Krappatsch (Die Bergkönigin / Der Knabe <br />
Agmahd) und Marcel Kohler. - © Foto: © SF / Ruth Walz

Salzburger Festspiele: Der Weltekel als Konstante

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Die Salzburger Festspiele präsentieren „Das Bergwerkk zu Falun“. Hugo von Hofmannsthal hat es 25-jährig geschrieben. Heute wirkt es aus der Zeit gefallen.

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Die Salzburger Festspiele präsentieren „Das Bergwerkk zu Falun“. Hugo von Hofmannsthal hat es 25-jährig geschrieben. Heute wirkt es aus der Zeit gefallen.

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In seinen jungen Jahren konnte Hugo von Hofmannsthal dem Ästhetizismus eine Menge abgewinnen. Er hatte die Klassiker gelesen, war früh umfangreich gebildet, von der Welt um ihn herum, vor allem der von politischer Art, blieb er unbeeindruckt. Er zog die Innenwelten der äußeren vor, von denen so wenig bekannt war, dass sie das magische Denken und der Mythos leicht ausfüllen konnten. Als er 1899 im Alter von 25 Jahren das Drama „Das Bergwerk zu Falun“ abschloss, stand die österreichisch-ungarische Monarchie noch fest auf dem Boden der europäischen Politik.

Hofmannsthals Verunsicherung rührte nicht vom Zweifel am Kaiserreich und den durch die Moderne befeuerten Umbrüchen seiner Zeit, sondern von den durch diese bewirkten seelischen Konflikten. Im Stück treffen wir denn auch auf Leute, denen die Ungewissheit ihrer Existenz und seelische Pein kräftig zusetzen. Es wirkt völlig aus der Zeit gefallen, dagegen vermag auch die Inszenierung Jossi Wielers, der das Drama für die Salzburger Festspiele neu entdeckt hat, wenig ausrichten. Es wirkt aufgesetzt, wenn Hildegard Schmahl in der Großmutterrolle mit Jahrhunderte übergreifenden historischen Daten auffährt, die etwas von der Übertragbarkeit der Ereignisse vermitteln und dem Stoff so etwas wie Weltverbundenheit mitgeben. So konkret wollte es Hofmannsthal gar nicht wissen, der, das große Ganze aus den Augen verlierend, sich auf detaillierte Spracharbeit verließ.

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