Glück und Lieblosigkeit: Ein Widerspruch
Der Mensch muss im Gegensatz zum Tier erst lernen, was ein gutes Leben ausmacht, argumentiert der Neurobiologe Gerald Hüther in seinem aktuellen Buch „Lieblosigkeit macht krank“. Innovative Ansätze sucht man indes vergebens. Eine Rezension.
Der Mensch muss im Gegensatz zum Tier erst lernen, was ein gutes Leben ausmacht, argumentiert der Neurobiologe Gerald Hüther in seinem aktuellen Buch „Lieblosigkeit macht krank“. Innovative Ansätze sucht man indes vergebens. Eine Rezension.
Der Gehirnforscher und Neurobiologe Gerald Hüther stellt die Gretchenfrage: „Wie bleibt der Mensch gesund?“ Seine These: Von der Sonnenblume über die Nacktschnecke bis hin zum Affen spüre jedes Lebewesen genau, was ihm guttue – nur der Mensch nicht. Hüther macht die Funktionsweise des menschlichen Gehirns dafür verantwortlich. Die Fähigkeit des Lernens sei seiner Ansicht nach Fluch und Segen gleichermaßen. So wisse der Homo sapiens nicht von Geburt an, was es zu einem guten Leben brauche. Er müsse es lernen und Denkprozesse starten, was wiederum dazu führen könne, dass der Mensch auch das Falsche erlerne. „Im Gegensatz zu ihnen (den Tieren und Pflanzen, Anm. d. Red.) lassen wir uns nicht von den aus dem eigenen Körper kommenden Signalen und unseren natürlichen Empfindungen leiten, sondern von irgendwelchen Vorstellungen, die wir von anderen übernommen oder die wir uns selbst zusammengebastelt haben.“
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