Im Zeichen der Selbstoptimierung

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Es war eine gute Geschäftsidee: Die massenhafte Verbreitung der Smartphones hat es ermöglicht, den Achtsamkeits-Hype in der modernen westlichen Welt direkt an die stressgeplagten Zeitgenossen zu bringen.

Carolyn Chen, Professorin an der Universität von Kalifornien in Berkeley, hat diese Erfolgsgeschichte verfolgt. Bei einer Suche nach Meditationsapps im „App Store“ ihres Smartphones kam sie unlängst auf mehr als 1000 Treffer. Bei der Entwicklung der ersten Angebote waren die beiden Briten Andy Puddicombe und Rich Pierson vorne mit dabei.

Ihr digitales Service mit dem Namen „Headspace“ hat gemeinsam mit der App „Calm“ die größte Reichweite. Der Marktwert wird jeweils auf hunderte Millionen US-Dollar geschätzt. Investoren und Werbeträger sind unter anderem der Milliardär und Weltraum-Pionier Richard Branson, Schauspielerin und Oscar Preisträgerin Gwyneth Paltrow oder der „LinkedIn“-Chef Jeff Weiner.

Zudem entwickeln Startup-Firmen gerade experimentelle Technologien, um die Meditationserfahrung zu objektivieren – etwa in Form eines EEG-Stirnbands, das die Gehirnaktivität während der Achtsamkeitspraxis misst und so Fortschritte dokumentieren soll.

Für die amerikanische Soziologin Chen sind die Meditationsapps ein schlagendes Beispiel für den zeitgemäßen Begriff der „Achtsamkeitsindustrie“: Sie zeigen, wie Meditation heute oft in ein „Werkzeug zur Selbstoptimierung“ transformiert worden ist.

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