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Wim 9., Berggasse 19...
Das Sigmund-Freud-Museum darf sich über einen informativen und hervorragend bebilderten Katalog und Verleger Christian Brandstätter über einen echten Longseller freuen: eben den Katalog des Sigmund-Freud-Museums. Berggasse 19 ist nach wie vor eine Adresse mit so gewaltiger Ausstrahlung in der Welt der Psychologen, daß der Vergleich mit Downing Street 10 (im Klappentext) nicht einmal überzogen wirkt.
Zwar werden wenige Exemplare des Paperbacks in die Hände von Menschen fallen, die von der Psychoanalyse gar keine Ahnung haben, doch als erste Einführung erscheint es durchaus geeignet. Sogar als eine von besonderem Reiz, gerade durch den im Sinne der psychoanalytischen Lehre völlig unsystematischen Aufbau. Er folgt der Systematik der Anordnung der Exponate im Sigmund-Freud-Museum. Dies führt zu einer durchaus produktiven, assozia-tionsfördernden Sprunghaftigkeit, an der Freud wahrscheinlich seine helle Freud gehabt hätte.
Die Fülle der klug ausgewählten Zitate sagt ja auch mehr über das Denken Freuds und dessen Entwicklung als manches Werk der Sekundärliteratur, und die Fülle der Fotos zeigt nicht nur Freuds Familie und Freunde, sondern dokumentiert auch das weitgespannte Netz seiner persönlichen Reziehungen.
Freud lebte im Hause Berggasse 19 vom 20. September 1891 bis zum 4. Juni 1938. Es ist das Zentrum, von dem aus die Psychoanalyse in alle Welt ausstrahlte.
Auch einige Fotos von Edmund Engelmann sind im Katalog abgedruckt - er fotografierte, von ihnen unbemerkt, Freuds Wiener Ambiente nach dem Einmarsch der Nazis. Die Couch, den Schreibtisch, das Haustor mit dem Hakenkreuz. Einmalige Dokumente.
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