
Zum Wien-Marathon: Wie es besser läuft
Ein Marathon beflügelt zu Spitzenleistungen. Doch für Hobbyläufer lohnt es sich, nicht auf die Zeit zu schauen, sondern auf das Gefühl. Über die innere Natur der Bewegung.
Ein Marathon beflügelt zu Spitzenleistungen. Doch für Hobbyläufer lohnt es sich, nicht auf die Zeit zu schauen, sondern auf das Gefühl. Über die innere Natur der Bewegung.
Schneller und weiter: Das war lange Zeit die Maxime im Läuferleben von Peter Koller (Name von der Red. geändert). Sie passte zum leistungsorientierten Umfeld, in dem er aufgewachsen war. Mit dem Laufen hatte er schon in der Unterstufe des Gymnasiums begonnen. Einige Klassenkameraden waren im Laufverein, und der Wien-Marathon war bereits damals ein Thema. Ein Schüler der Nebenklasse lief ihn mit 14 in der stolzen Zeit von dreieinhalb Stunden. Diese Distanz hat sich Koller bis heute nicht zugetraut. Seine Stärke waren die mittleren Strecken. Doch auch da folgte er seinem Glaubenssatz: Ein guter Lauf endet so wie das Boxtraining des Rocky Balboa in den Filmen von Sylvester Stallone – mit Blut, Schweiß und Tränen. Mit der totalen Erschöpfung. Und mit einem großen Erfolg. Es dauerte lange, dieses mythische Narrativ zu überwinden.
Nie wieder hecheln
Fragt man Koller heute nach seinem Hobby, wird er philosophisch. Er erzählt von seiner Begegnung mit Körper-Geist-Praktiken wie Feldenkrais, Yoga und Achtsamkeitsmeditation. Das habe seinen Zugang radikal geändert. Die Fixierung auf die Uhr oder das smarte Leistungsmonitoring via Lauf-App können ihm gestohlen bleiben, betont er immer wieder. Denn er versuche primär, „auf sein Gefühl zu hören“. Aber ist das nicht gar ein bisschen launisch und undiszipliniert? So necken ihn alte Sportsfreunde, die ihn beim Ehrgeiz packen wollen. „Ganz und gar nicht“, sagt Koller. „Es verlangt viel innere Arbeit.“
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