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16 Stunden mit Kurt Krenn

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Hubert Wächters Buch „Kurt Krenn - Gottes eherne Faust" läßt den St. Pöltener Bischof ausführlich zur Kritik an ihm Stellung nehmen.

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Hubert Wächters Buch „Kurt Krenn - Gottes eherne Faust" läßt den St. Pöltener Bischof ausführlich zur Kritik an ihm Stellung nehmen.

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Der erste Eindruck, den das Werk von außen vermittelt - hier werde versucht, än den Erfolg des Buches „Haiders Kampf anzuschließen und in ähnlicher Weise eine andere Person kritisch zu beleuchten -, ist falsch. Hubert Wächter hat kein „Anti-Krenn-Buch" geschrieben. Das könnte man schon daraus schließen, daß Kurt Krenn, Bischof von St. Pölten, selbst zur Präsentation des Buches erschien und es als „hart, aber fair" beurteilte, und es wird bei der Lektüre von Seite zu Seite deutlicher.

Das Buch ist einerseits eine Zusammenfassung von manchem, bei weitem nicht allem, was bereits anderswo an Kritik an Bischof Krenn laut geworden ist, anderseits läßt es vor allem den Bischof, der dem Autor insgesamt 16 Stunden für Gespräche zur Verfügung stand, ausgiebig zu Wort kommen, darunter auf Seite 30 mit der offensichtlich irrtümlichen (prophetischen?) Aussage, der Erzbi-schof von Lemberg, Marian Jawor-ski, sei „Kardinal".

Etliche Ereignisse, vor allem aus Krenns Wiener Zeit (Katholische Akademie, Glaubenskommission, Katholische Hochschulgemeinde) fehlen, viele damit verbundene Namen wird man vergeblich suchen.

Krenns Herkunft aus einem nationalsozialistischen Elternhaus kommt - offenbar zur Erklärung seines autoritären Denkens - relativ ausführlich vor, sein Werdegang eher knapp, sein Wirken in St. Pölten lückenhaft, und alles mehrheitlich aus der Sicht des

Bischofs. Hier ist bezeichnend, daß weder Generalvikar Heinrich Fasching noch Pastoralamtsleiter Florian Zimmel mit einer Silbe vorkommen, wohl aber ausgiebig Krenns „rechte Hand", Kaplan Reinhard Knittel, dessen Attacken Altbischof Franz Zak als Beleidigung, von der sich Krenn distanzieren sollte, empfindet. Zudem ist Platz, einzelne Briefe zweimal (einmal im Textteil kursiv, einmal im Faksimile im Anhang) in vollem Wortlaut abzudrucken.

Stärke und zugleich Schwäche von Wächters Werk ist es, daß es vor allem Krenn-Zitate festhält und dessen Reden weit eher deutlich wird als sein Handeln. So wird dieses Buch dem Bischof bei seinen Freunden nützen und bei seinen Gegnern kaum zusätzlich schaden.

KURT KRENN - GOTTES EHERNE FAUST. Von Hubert Wächter. Verlag Orac, geb., Wien 1993. 192 Seiten, öS 298,-.

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