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Afrikas schwarzes Jahr?

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Vielleicht etwas voreilig, aber all dem bisher Geschehenen nach zu urteilen wird 1984 zum ,Jahr Afrikas" — oder besser: zum Jahr der afrikanischen Umwälzungen.

Im Norden Afrikas gerät Tunesien — bislang eine Art stabiles Musterland inmitten der permanent brodelnden, arabischen Welt — aufgrund einer Brotpreiserhöhung an den Rand eines Bürgerkrieges.

Unter dem Druck der revoltierenden Habenichtse und vor allem Jugendlicher, die sich mit ihren düsteren Zukunftsaussichten nicht abfinden wollen, muß Präsident Burgiba klein beigeben und die Preiserhöhung zurücknehmen. Zur Bekämpfung der Wirtschaftskrise wird er sich jetzt wohl weniger unpopuläre Schritte einfallen lassen müssen.

Wirtschaftliche Schwierigkeiten und vor allem die monströse Ausmaße annehmende Korruption waren es auch, die im bevölkerungs-und rohstoffreichsten Land Schwarzafrikas die Militärs gegen die Zivilregierung losschlagen ließen: Nigeria, bisher der Bannerträger der Demokratie in Afrika, wird seit dem Silvestermorgen wieder von Soldaten regiert.

Indessen scheint es höchst unwahrscheinlich, daß Nigerias Soldaten die Probleme des Landes besser meistern werden als die nur vier Jahre lang regierenden Zivilisten. Ein Blick auf die bisherigen Militärregierungen Nigerias genügt: Auch Militärs sind korrupt...

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