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„Aktion Leben" zum Rapport
Das Frühjahrstreffen der österreichischen Bischöfe lieferte der Öffentlichkeit eine große Überraschung, ließ aber auch etliches im „Nähkästchen" (Bischof Weber) der Vertraulichkeit.
Das Frühjahrstreffen der österreichischen Bischöfe lieferte der Öffentlichkeit eine große Überraschung, ließ aber auch etliches im „Nähkästchen" (Bischof Weber) der Vertraulichkeit.
Daß der neue österreichische „Medienbischof' Christian Werner heißt, überraschte nicht nur die Öffentlichkeit, sondern - wie Bischof Johann Weber als Pressesprecher der Österreichischen Bischofskonferenz durchblicken ließ - auch den Betroffenen, der als Militärbischof-Koadju-tor bisher noch wenig in den Medien vorkam und wohl als Kompromißkandidat (mit dem Vorteil, noch nicht in irgendeine Richtung „abgestempelt" zu sein) in dieser Funktion die Nachfolge von Altbischof Stefan Läszlö antritt.
Läszlös Nachfolger in Eisenstadt, Bischof Paul Iby, wird sich des Laienrates, der Arbeitsgemeinschaft katholischer Verbände, des Bauordens und (gemeinsam mit Militärbischof Alfred Kostelecky) des Europäischen Hilfsfonds annehmen, der Wiener Weihbischof Helmut Krätzl erhielt das Referat „Kontaktstelle für Weltreligionen".
Unter den Stellungnahmen, welche die Bischöfe vorlegten, stand „Europa" an erster Stelle. Eine Gruppe von Bischöfen wird sich der Thematik EG und Kirche annehmen. Für Bischof Weber kann ein neues Europa „nur gedeihen, wenn es ein Europa der Barmherzigkeit ist", nur „mit Schulterklopfen und Paketschicken" sei ein solches Europa, das nicht an der March enden dürfe, nicht zu verwirklichen. Zur Lage im Südosten Europas äußerten die Bischöfe Abscheu angesichts der nicht abreißenden Gewalt und Anteilnahme für die Opfer.
Weitere Papiere bezogen sich auf:
□ den Mitte Mai in deutscher Sprache erscheinenden Weltkatechismus, den die Bischöfe Seelsorgern und allen, die ihr Glaubenswissen vertiefen wollen, empfehlen;
□ die Frage eines „Ehevertrages", den die Bischöfe ablehnen, denn - so Weber - ein obligatorischer Ehevertrag habe den „Geruch", Rüstzeug für eine Scheidung zu sein;
□ einen Appell für die „Achtung religiöser Werte und Gefühle" an Künstler, Kulturverantwortliche und Medienschaffende Österreichs.
Das Thema „Schutz des Lebens" zog sich durch weitere Stellungnahmen. Die Gentechnik bringe „große Risken und Gefahren" mit sich, niemals dürfe „der Mensch über eigenes oder fremdes Leben verfügen, weil er es nicht lebenswert hält". Statt über Euthanasie zu diskutieren, sollte man Menschen die Erfüllung des Wunsches ermöglichen, im Kreis ihrer Angehörigen sterben zu dürfen.
Weil die Bedenken von Familienbischof Klaus Küng gegenüber der „Aktion Leben" wegen der Broschüre „Das lxl der Empfängnisverhütung" nicht behoben werden konnten, ließen die Bischöfe die Zusage einer weiteren Förderung für die „Aktion Leben" (ein kleiner Teil ihres Budgets kommt von der Bischofskonferenz) offen, bis eine Delegation von Bischöfen mit der „Aktion Leben" gesprochen hat.
Keine Einigung erzielten die Bischöfe bisher in der Frage, wer dem vor der Pensionierung stehenden Generalsekretär des Österreichischen Pastoralinstituts, Helmut Erharter, nachfolgen soll. Und offen blieb auch, wie die Bischöfe in Zukunft zu den bisher aus den Haushaltslisten erhaltenen Daten kommen wollen. Es laufen Verhandlungen, sagte Bischof Weber, für deren Dauer hätten einander die Verhandlungspartner von Staat und Kirche Stillschweigen gelobt.
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