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Albanien kämpft um die Freiheit

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Der Papst besucht Albanien. Was könnte deutlicher die Umwälzung demonstrieren als dieser Besuch des Papstes in einem Land, das sich zum ersten atheistischen Staat der Welt erklären lassen mußte?

Fast 50 Jahre kommunistischer Diktatur liegen heute hinter Albanien, und davor nicht viel mehr als 30 Jahre des Kampfes um die Unabhängigkeit einschließlich einer kurzen Zeit relativer Selbständigkeit.

Im Oktober 1912 hatte der „Balkanbund" dem Sultan in Konstantinopel den Krieg erklärt. Griechenland, Serbien, Bulgarien und Montenegro wollten die Türken aus Europa verdrängen. Die erhoffte Beute hieß Kosovo, Mazedonien, Thrakien, Albanien. Über die Verteilung gerieten sie sich noch während der Kämpfe in die Haare.

Am 28. November 1912 war Albanien für unabhängig erklärt worden - unter dem Schutz der Großmächte, die ihre eigenen Interessen wahrnehmen wollten. Der türkische General Essad Pascha versuchte seinerseits, für den Sultan zu retten, was noch zu retten wäre und rief am 2. Mai 1913 - vor 80 Jahren - die Autonomie Albaniens unter türkischem Protektorat aus. Aber schon am 29. Juli brach der zweite Balkankrieg aus. Und während noch die Großmächte versuchten, eine Lösung für den Balkan zu finden, verschob der Ausbruch des Weltkriegs das Interesse auf andere Fronten.

Für Albanien gab es Frieden erst mit der Regentschaft des späteren Königs Achmed Zogu seit 1920 und der Eröffnung der Nationalversammlung 1924 - bis 1939 Mussolini das Land am andern Ufer des „mare nostro" dem neuen „imperio" anschloß.

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