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ALS MANN UND FRAU GESCHAFFEN

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(2331) „Gott ist Liebe und lebt in sich selbst ein Geheimnis personaler Liebesgemeinschaft. Indem er den Menschen nach seinem Bild erschafft,... prägt Gott der Menschennatur des Mannes und der Frau die Berufung und daher auch die Fähigkeit und die Verantwortung zu Liebe und Gemeinschaft ein" (FC 11).

„Gott schuf den Menschen als sein Abbild... Als Mann und Frau schuf er sie" (Gen 1,28). „Am Tag, da Gott den Menschen erschuf, machte er ihn Gott ähnlich. Als Mann und Frau erschuf er sie, er segnete sie und nannte sie Mensch an dem Tag, da sie erschaffen wurden" (Gen 5,1-2).

(2333) Jeder Mensch, ob Mann oder Frau, hat seine geschlechtliche Identität anzuerkennen und anzunehmen. Die körperliche, moralische und geistige Verschiedenheit und gegenseitige Ergänzung sind auf die Güter der Ehe und die Entfaltung des Familienlebens hingeordnet. Die Harmonie des Paares und derGesellschaft hängt zum Teil davon ab, wie die beiden Geschlechter die Komplementarität, die gegenseitige Unterstützung und das aufeinander Angewiesensein im Leben umsetzen. (2337) Keuschheit bedeutet geglückte Integration der Sexualität in die Person und somit innere Einheit des Menschen in seinem Leib- und Geistsein. Die Sexualität, in der die Zugehörigkeit des Menschen zur körperlichen und biologischen Welt zum Ausdruck kommt, wird personal und wahrhaft menschlich, wenn sie in die Beziehung von Person zu Person, in die zeitlich unbeschränkte gegenseitige Ganzhingabe des Mannes und der Frau eingegliedert wird. Die Tugend der Keuschheit besteht somit in der Unversehrtheit der Person und der Ganzheit der Hingabe.

(2364) Das Ehepaar bildet eine „innige Gemeinschaft des Lebens und der Liebe..., vom Schöpfer begründet und mit eigenen Gesetzen geschützt. Sie wird durch den Ehebund, das heißt durch ein unwiderrufliches personales Einverständnis, gestiftet" (GS 48, 1). Beide schenken sich einander endgültig und ganz. Sie sind nicht mehr zwei, sondern bilden fortan einen einzigen Leib. Der von den Ehegatten in Freiheit geschlossene Bund verpflichtet sie, an seiner Einheit und

Unauflöslichkeit festzuhalten...„Was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen" (Mk 10,9...).

(2366) Die Fruchtbarkeit ist eine Gabe, ein Zweck der Ehe, denn die eheliche Liebe neigt von Natur aus dazu, fruchtbar zu sein. Zur gegenseitigen Liebe der Gatten stößt das Kind nicht von außen hinzu; es entspringt der Herzmitte dieser gegenseitigen Hingabe, deren Frucht und Erfüllung es ist. So lehrt die Kirche, die „für das Leben Partei ergreift" (FC 30), „daß jeglicher Vollzug der Ehe von sich aus auf die Erzeugung menschlichen Lebens ausgerichtet bleibt" (HV11: DS 4475). „Diese vom kirchlichen Lehramt oft dargelegte Lehre gründet in einer von Gott bestimmten unlösbaren Verknüpfung der beiden Sinngehalte - liebende Vereinigung und Fortpflanzung -, die beide dem ehelichen Akt innewohnen" (HV 12...).

(2368) Ein besonderer Aspekt dieser Verantwortung betrifft die Geburtenregelung. Aus berechtigten Gründen dürfen Eheleute Abstände zwischen den Geburten von Kindern einhalten wollen. Es liegt an ihnen zu prüfen, ob dieser Wunsch nicht ihrem Egoismus entstammt, sondern der angemessenen Großmut einer verantworteten Elternschaft entspricht...

(2370) Die periodische Enthaltsamkeit, die auf Selbstbeobachtung und Nutzung unfruchtbarer Perioden beruhenden Methoden der Geburtenregelung... entsprechen den objektiven Kriterien der Moral. Diese Methoden respektieren den Leib der Eheleute, ermutigen zu gegenseitiger Zärtlichkeit und begünstigen die Erziehung zu echter Freiheit. Hingegen „ist jegliche Handlung zu verwerfen, die, wenn der eheliche Verkehr ins Auge gefaßt wird, vollzogen wird oder zu seinen natürlichen Folgen führt, als zu erlangenden Zweck oder anzuwendendes Mittel darauf abzielt, daß die Zeugung verhindert wird" (HV 14).

(2357) Unter Homosexualität versteht man die Beziehungen zwischen Männern oder zwischen Frauen, die sich sexuell ausschließlich oder überwiegend zu Personen des gleichen Geschlechts hingezogen fühlen. Sie weist über die Jahrhunderte und Kulturen hinweg sehr unterschiedliche

Formen auf. Ihre psychische Genese ist noch weitgehend ungeklärt.

Gestützt auf die Heilige Schrift, die sie als schlimme Abirrungen bezeichnet..., hat die kirchliche Tradition stets erklärt, „daß die Handlungen der Homosexualität ihrer inneren Natur nach nicht in Ordnung sind" (Persona humana 8...). Sie verstoßen gegen das Naturgesetz. Die Weitergabe des Lebens ist aus dem Sexualakt ausgeschlossen. Sie gehen nicht aus echter affektiver und sexueller ETgänzungs-bedürftigkeit hervor. Sie sind in keinem Fall zu billigen.

(2358) Nicht wenige Männer und Frauen weisen homosexuelle Grundtendenzen auf. Sie haben ihre homosexuelle Anlage nicht selbst gewählt; für die meisten von ihnen stellt sie eine Belastung dar. Ihnen ist respektvoll, mitfühlend und taktvoll zu begegnen. Jedes Zeichen von ungerechter Diskriminierung ist ihnen gegenüber zu vermeiden. Diese Menschen sind berufen, in ihrem Leben den Willen Gottes zu erfüllen und - wenn sie Christen sind - die Schwierigkeiten, die ihnen aus ihrer Anlage erwachsen können, mit dem Kreuzesopfer des Herrn zu vereinen.

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