Die Flugpreise befinden sich weiter im Sinkflug. Der Flugkostenanteil bei Pauschalreisen ist in absoluten Zahlen geringer als noch vor 15 Jahren. Besonders auf den Nordatlantikstrecken tobt zwischen amerikanischen und europäischen Airlines eine Preisschlacht und ein Ringen um Marktanteile. Der Wegfall vieler wettbewerbshemmender Vorschriften, bedingt durch die Liberalisierung der Luftfahrt und die bevorstehende Einführung des EWR läßt vorerst die Preise purzeln und animiert die Airlines zu neuen Wettbewerbsattacken.
Die Lufthansa sorgt mit dem „Welcome Europe"-Tarif für ein Preisfeuerwerk, andere europäische Fluglinien zogen sofort mit und unterboten sogar noch diese Niedrigpreise um bis zu zehn Prozent. Viele Medien berichteten über die spektakuläre und rechtlich bedenkliche Aktion der British Airways gegenüber dem Mitbewerber Virgin Atlantic. Passagiere der Virgin wurden auf dem Flughafen oder sogar zu Hause angesprochen und mit Freitickets zum Umsteigen geködert. Über Medien wurden Negativberichte über Virgin lanciert.
British Airways wurden von den Gerichten zu 500.000 Pfund Schadenersatz verurteilt.
Juristisch gesehen ist auch der Unterschied zwischen „Liniengesellschaften" und „Charter-Airlines" nicht mehr vorhanden. Einige große Linienflieger wollen nur noch wochentags mit Geschäftsreisenden ihre Maschinen füllen, am Wochenende schwerpunktmäßig die Ferienregionen anfliegen. Eine Entwicklung, die sich vor allem bei Abflügen ab Deutschland bemerkbar macht.
Für die Reisekasse erfreuliche Aussichten, allerdings nur von kurzer Dauer. Fast keine Fluggesellschaft kann im Kampf um Marktanteile Dumping-Preise längere Zeit durchhalten. Einige Gesellschaften sind schon heute vom „Zusperren" bedroht. Die Folge: wenige starke Airlines teilen sich wieder den Markt und bestimmen die Preise, natürlich nach oben.
Fazit: Das Fliegen wird in den nächsten Jahren viel teurer - darum heben Sie jetzt ab!
Der Autor ist Direktor der Landesdirektion Süd von Ruefa Reisen in Graz.
