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An beiden Ufern

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Skulpturen und Zeichnungen von Fritz Wotruba zeigte vor drei Jahren das Museum moderner Kunst in Passau. Skulpturen und Zeichnungen des Wotruba-Schülers Josef Pillhofer, der als einer der bedeutendsten österreichischen Bildhauer der Gegenwart gilt, sind jetzt dort zu sehen.

Zwei monumentale Figuren -„Große Sphinx” von 1951 und „Orient-Okzident” von 1991 -stehen neben dem Eingang auf der Donauseite. Die Skulpturen wären zeitlich austauschbar; es ist kein Bruch festzustellen. Bei einem längeren Aufenthalt 1951 in Paris fand der damals Dreißigjährige zu dem für ihn gültigen Stil. Er ist vom Kubismus mitgeprägt, und zwar von dessen erster, stereometrischer Phase, die unmittelbar an Cezanne anknüpft.

Pillhofer ist auf der Suche nach einer Synthese. Diese Synthese findet sich in den Gewölben, in denen monumentale Figuren aus vierzig Jahren stehen, archaisch anmutende, zu Blöcken geformte Gestalten. Aber daneben auch eine weiche, der Natur nachgebildete Frauengestalt. Sie entstand 1980. Ein Rückschritt, würde ein Fortschrittlicher konstatieren. Aber die „Afrikanische Figur”, ganz ins Geometrische reduziert, ist von heuer.

Pillhofer geht nicht mit einem Programm in die Auseinandersetzung mit der Realität: Weich fließende Formen eines treuen Abbilds und die harte Fügung einer in kristalline Formen gehauenen inneren Wahrheit sind für ihn zwei gleichrangige Aspekte seiner Kunst. (Bis 19. September)

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