Termite - © Foto: iStock/smuay

Sinn stiften mit Termiten

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Die Realität kann immer von zwei Seiten betrachtet werden - mit vollkommen unterschiedlichen Ergebnissen.

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Die Realität kann immer von zwei Seiten betrachtet werden - mit vollkommen unterschiedlichen Ergebnissen.

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Das Leben ist ein Rätsel, ein uns verfolgendes ureigenes Geheimnis, das vermutlich entdeckt wurde, als der Mensch ins Lagerfeuer blickte und darüber ins Meditieren geriet. Man kennt das ja. Männer sind ja erfahrungsgemäß abonniert für Feuermachen und Rasenmähen, kaum jemand fragt sich, warum. Hier die Antwort, vollkommen ungeprüft: Es liegt wohl an der tätigen Meditation: Sie geben vor, etwas zu tun, indem sie Holz schichten und Mäher schieben, damit sie einmal vollkommen reinen Gewissens nichts tun! Nun das Tun also! Niemand im Reich der Lebewesen ist so schaffensfroh wie der Mensch, glaubt der Mensch.

Aber kein Humanoid könnte es mit einer Termite auch nur ansatzweise aufnehmen. Gemessen an unserer durchschnittlichen Körpergröße müssten wir bis zu 700 Meter hohe Häuser bauen können, die von Millionen Artgenossen bewohnt würden, gänzlich fensterlose Wolkenkratzer mit einem Lüftungs- und Befeuchtungssystem, welches das innere Klima des Gebäudes vollkommen konstant erhält – ohne auch nur ein Minimum an Heizung oder Ventilation zu benötigen. Ist solches je einer Menschenhand gelungen? Den Termiten wohl. Bedrückung und Wildheit Und weil es des Wunders nicht genug ist. Die Wände dieser zumeist holzfressenden Insekten sind so gebaut, dass sie von Termiten gegessen und verdaut werden können. Hauptzutaten: Speichel, Abfall, Kot. Ein Schlaraffenland für die Gourmands unter den Insekten! Und nun also die zentrale Frage: Warum das? Warum gibt es dieses Tier?

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