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,Apartheid“ in Kosovo'?

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Selten bezieht ein europäischer Staat mit soviel Nachdruck Stellung gegen Apartheid in Südafrika wie Jugoslawien. Doch was in der südjugoslawischen, mehrheitlich von Albanern bewohnten Provinz Kosovo derzeit vor sich geht, erinnert schon stark an die Zustände in der Buren-Republik.

In überwiegend serbischen Dörfern dürfen fortan keine Albaner mehr siedeln, so lautet der jüngste Beschluß des Belgrader Parteipräsidiums. Damit will man den albanischen Nationalismus, der sich angeblich ein „ethnisch reines“ Kosovo zum Ziel gesetzt hat, einen Riegel vorschieben.

Sind aber solche Maßnahmen nicht eher geeignet, das Gegenteil zu bewirken?

Schon beklagen sich albanische Lokalpolitiker, daß ihnen die von der Belgrader Zentrale betriebene Politik der „harten Hand“ zunehmend den Boden unter den Füßen entziehe.

Gewiß, in der Provinz Kosovo ist in letzter Zeit viel politisches Prozellan zerschlagen worden. Und zwar auf beiden Seiten.

Aber wäre es nicht besser, wenn albanische und serbische Parteifunktionäre die Probleme Kosovos in Verhandlungen auf gleichberechtigter Basis lösten?

Das Siedlungsverbot. für Kosovo-Albaner zeigt einmal mehr, daß das kommunistisch System kaum in der Lage ist, die ethnischen Probleme Südosteuropas zu lösen.

Ratten und Bürokraten

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