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Auf dem Weg ins Weiße Haus
Sieben Demokraten und fünf Republikaner stehen momentan mitten im Auswahlverfahren für die nationalen Parteikonvente im Juli (in Atlanta für die Demokraten) beziehungsweise im August (in New Orleans für die Republikaner), die die Kandidaten für die US-amerikanischen Präsidentschaftswahlen am 8. November dieses Jahres nominieren werden.
Der Prozeß der Kandidatenf in-dung ist langwierig und kompliziert; er umfaßt eine Fülle von Vorwahlen in den Bundesstaaten, Parteiversammlungen und Parteikonventen.
Nachdem sich bei den ersten Parteiversammlungen (den sogenannten Caucuses) am 8. Februar in Iowa auf demokratischer Seite überraschenderweise Richard Gephardt, ein erfahrener Abgeordneter, an die Spitze gesetzt hatte, und der Fernsehprediger Pat Robertson sowohl Senator Robert Dole als auch Vizepräsident George Bush auf die Plätze verwies, sind nun — nach den ersten Vorwahlen (den sogenannten Primaries) in New Hampshire die Karten neu gemischt.
Wie erwartet, setzte sich bei den Demokraten der Gouverneur von Massachusetts, Michael Dukakis, von den übrigen Mitbewerbern ab. Und George Bush hat's endlich bei den Republikanern geschafft.
Das Problem der Bewerber liegt darin, Themen einer neuen Politik für die USA gut anzubieten, die am glanzlosen Ende der Reagan-Ära zu zünden vermögen.
Die Demokraten — könnte man meinen — tun sich hier leichter. Mitnichten. Kaum jemand, der es wagt, gegen den konservativen Zeitgeist — sprich: individualistisches Heil - anzugehen. Ausgespart blieben bis jetzt soziale Fragen, die Steuerpolitik, aber auch außenpolitische Themen wie Abrüstung und „Krieg der Sterne“.
Trotz dieses Mankos der Demokraten hat auch Vizepräsident Bush kein deutliches Profil. Er ersetzt mit freundlichem Auftreten fehlendes Charisma.
Ausgeprägter im Erscheinungsbild sind Pat Robertson und die Demokraten Gephardt und Albert Gore sowie Jesse Jackson. Robertson schwimmt auf der Welle religiöser Erweckung und patriotischen Gefühls. Gephardt setzt auf Protektionismus und der Abrüstungsexperte Gore auf Vorsicht bei Abrüstungsmaßnahmen. Jesse Jackson plädiert für den Ausbau der staatlichen Fürsorge.
Jetzt folgen die Primaries in den Südstaaten (am 8. März). Das Kandidatenfeld wird klarer. Der Endentscheid fällt aber auf den nationalen Parteikonventen.
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