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Aufbruch der Frau

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(Historisches Museum der Stadt Wien; bis 21. Jänner 1990) Anhand des Lebenslaufs von Rosa Mayreder, einer kultivierten Feministin der ersten Stunde, der mehrfachbegabten Tochter eines Gastwirtes, der auf seinen Reisen „immer ein paar seiner Kinder mitzunehmen pflegte“, die unbeirrbar ihren Weg von der Malerei und einem Libretto für Hugo Wolf zur Literatur und mit „Kritik der Weiblichkeit“ zur Theoriebildung ging, wird die noch völlig unaufgearbeitete österreichische Frauenbewegung verfolgt. Sie entzündet sich an der Unzulänglichkeit höherer Schulbildung bei Frauen, an der „Brotfrage der Frauen“ und am Beamtinnen- und Lehrerinnen-Zölibat ebenso wie an der Prostitution, die damals aus Angst vor der Syphilis eher auf Kasernierung der„Damen“als auf Gesundheitskontrollen für alle hinsteuerte.Ansätze zu Frauenvereinigungen scheiterten auch daran, daß die Sozialistinnen ihre Gleichberechtigungsbestrebungen dem Klassenkampfunterordneten. Das Jahrhundert der Frau steht also noch aus, doch über eine totale Bevormundung des Geschlechts ist man ja erfreulicherweise schon hinaus.

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