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Aufbrüche?

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„Theologie, im Aufbruch" von Hans Küng versteht sich als „ökumenische Grundlegung" und geht von Küngs These aus, daß die Theologie - wie andere Lebensbereiche auch — einem fundamentalen „Paradigmenwechsel" ausgesetzt ist. Gemeint ist damit eine Veränderung der Grundkonstellation des Denkens und Lebens, ein neues theologisches Denken hat begonnen.

„Theologie im Aufbruch" stellt das postmoderne Paradigma in seinen historischen, biblischen, ökumenischen und politischen Dimensionen dar. Es geht um eine kritisch-ökumenischp Theologie, die sich auf vier Ebenen entfaltet: katholisch-universal und evangelisch; traditionell und zeitgenössisch; christozentrisch und ökumenisch; theoretisch und praktisch. Wie immer ist Küngs Buch flüssig lesbar — manche saloppe Formulierungen und sein Hang zu Selbstdarstellung und Polemik sind bedauerlich.,

Anders verhält es sich mit dem von Küng gemeinsam mit David Tracy herausgegebenen Band „Das neue Paradigma von Theologie". Es handelt sich hipbei um den zweiten Teil von Symposiumsbeiträgen aus dem Jahr 1983. Thomas Kuhns Erkenntnisse der Wissenschaftstheorie sollen für die Theologie fruchtbar gemacht werden.

In allen Beiträgen und Diskussionsberichten wird deutlich, daß Theologie sich den Strukturen der modernen Welt zu stellen hat. Auf den Rückbezug auf das 2. Vatikanische Konzil wird großer Wert gelegt. Der Band vereinigt Beiträge von Theologen wie Josef Blank, Eberhard Jüngel, Edward Schillebeeckx, Jürgen Moltmann, Johann B. Metz, Claude Geffrė, Leonardo Boff und Philosophen wie Rüdiger Bubner, Stephen Toulmin, Paul Ricoeur. Er bedarf seinem Anspruch nach einer Verarbeitung durch den Leser.

THEOLOGIE IM AUFBRUCH. Von Hans Küng. Piper-Verlag, München 1987. 320 Seiten, geb., öS 296,50.

DAS NEUE f>ARADIGMA VON THEOLOGIE. Herausgegeben von Hans Küng und David Tracy. Benziger-Verlag, Zürich, und Gütersloher Verlagshaus Gerd Mohn, Gütersloh 1986.242 Seiten, kart, öS S30.-v

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