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Aufwind für die Avantgarde

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(Musikverein und Konzerthaus, Wien; „Wien modern“) Die Veranstalter und allen voran Claudio Abbado, Schirmherr des Festivals und wichtigster Ideenbringer, können mehr als zufrieden sein. Der großzügigen Darstellung des Schaffens von Pierre Boulez, György Kurtäg, György Ligeti, Luigi Nono und Wolf gang Rihm, umrahmt von einem Symposion über den Begriff des Modernen und von Künstlergesprächen, war Riesenerfolg beschert. Volle Konzertsäle, ein junges Publikum, das sich mit diesen Programmen identifizierte, und Wiedergaben von hervorragender Qualität machten fast jedes der Konzerte zum Ereignis.

Zuletzt wurden die Aufführungen von Luigi Nonos „Canto sospeso“ unter Michael Gielen und von „Monodia-Polifonica-Ritmi-ca“ unter Friedrich Cerha, von Boulez' „Improvisations sur Mallarme“ unter Cerha und des „Mar-teau sans Maftre“ unter Leitung des Komponisten sowie die Abende Luigi Nonos zu Höhepunkten. Neue Musik, von Persönlichkeiten als aufregende geistige Auseinandersetzung „inszeniert“ und in kristallklarer Schönheit, mit instrumentaler Bravour und funkelndem Facettenschliff exekutiert.

Die Veranstalter sollten also „Wien modern“ für 1989 ohne Bangen planen und diesen Aufwind und das wachsende Interesse des Publikums nützen. Wien könnte so Europas Zentrum der Neuen Musik werden.

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