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Ausgelitten

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Im Linzer Museum Francisco-Caro-linum ist die erste große posthume Ausstellung von Werken des 1988 verstorbenen Künstlers Hans Fronius zu sehen, der vor allem als Graphiker von internationalem Rang zu Namen kam, aber im Spätwerk als Maler gleiche Bedeutung gewann. Von 76 ausgestellten Gemälden entstanden sechzig im letzten Lebensjahrzehnt. Die Auswahl aus dem graphischen Werk reicht von einem Plakatentwurf für die erste Ausstellung in Linz (1949) bis zu einem Porträt, das er drei Tage vor seinem Tod zeichnete.

„Ich bin voll Hoffnung" - Das war der Kern der Antwort auf eine Frage nach dem persönlichen Standort eines Künstlers, in dessen Schaffen religiösen Themen besonderes Gewicht zukommt. Immer wieder forderte das Alte und das Neue Testament den späten Expressionisten Fronius zu künstlerischer Bewältigung heraus, die Qualen Hiobs und Christi Passion: die Geschichte vom Leiden des Menschen.

Die Nähe des Todes war ihm vertraut: „Grüßender Tod" und „Sensenmann" malte er wenige Monate bevor er starb, ebenso wie den „Großen Christus". Sein letztes Werk blieb unvollendet, eine Kreuzabnahme: „Ausgelitten, abgenommen."

Bei der Eröffnung gab die Witwe des Künstlers achtzehn der großen religiösen Bilder in die Obhut des Stiftes St. Florian, dem Fronius' besondere Liebe galt. Sie sollen später in das Eigentum des Stiftes übergehen. St. Florian wird dann die um-fangreichsteSammlung an Gemälden von Hans Fronius besitzen. (Bis 6. Jänner)

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