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Automatische Immissions-Meßnetze von Siemens für den Umweltschutz

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Nur eine umfassende Kenntnis über den Zustand unserer Umwelt erlaubt es, schädliche Entwicklungen zu vermeiden.

Um dieses Ziel zu erreichen, ist erstens das Abwenden von kurzfristig auftretenden Gefahrensituationen durch erhöhte Schadstoffkonzentration mit einem Netz von kontinuierlich messenden Stationen, die sowohl schadstoffspezifische als auch meteorologische Komponenten automatisch erfassen und auswerten, erforderlich. Darüber hinaus ist die langfristige Beobachtung des Umweltzustandes durch die Verfolgung entsprechend aufbereiteter Daten notwendig.

Bereits sehr früh, nämlich schon zu Beginn der siebziger Jahre, wurden von Siemens automatische Meßnetze errichtet. So wurde zum Beispiel in enger Zusammenarbeit mit der Baden-Württembergischen Landesanstalt für Umweltschutz die erste Ausbaustufe des automatischen Meßnetzes errichtet, um die dortige Luftsituation zu erfassen. Weitere Meßnetze in- und außerhalb der BRD folgten. Besonders zu betonen ist das oberösterreichische Meßnetz, das 1976 in Betrieb ging. Dieses Meßnetz besteht aus einer Zentrale in Linz sowie einer Anzahl über das ganze Land verteilter Meßstationen, die an durch Messungen ermittelten repräsentativen Punkten aufgestellt sind.

Bei den ersten Meßnetzen zu Beginn der siebziger Jahre waren die einzelnen Meßgeräte in den Meßstationen on-line über Telefonleitungen an den Prozeßrechner dieser Zentrale angeschaltet. Heute sind wir in der Lage, jede einzelne Meßstation mit Microrechnern ausrüsten zu können. Sie führen bereits vor Ort eine Da-tenvorverarbeitung durch, sind völlig autark und können daher auch als Inselstationen arbeiten. Die Meßgeräte der Meßstationen sind im Regelfall in Containern oder Meßräumen untergebracht, die entsprechende klimatische Bedingungen garantieren.

Gemessen werden je nach Erfordernis: Staub, S02, NO, N02, Schwefelwasserstoff, Ozon, CO, CO; und Kohlenwasserstoffe ohne Methan. Aber auch meteorologische Daten wie Windrichtung, Windgeschwindigkeit, Lufttemperatur, Luftdruck, relative Feuchte, Niederschlag und Sonnenstrahlung können erfaßt werden. Die von den Analysen- und meteorologischen Geräten ausgegebenen Meßwerte und Statussignale werden vom Stationsrechner übernommen und verarbeitet.

Im Stationsrechner, das ist der Microrechner, der in der Meßstation steht, ist eine Schnittstelle zur Weitergabe der Daten an einen Zentralrechner über Standleitung (Telefon, Fernschreibleitung) oder Funk vorgesehen. Die Meßstationen sind für vollautomatischen Betrieb ausgelegt, für zusätzliche Bedienung verfügt die Station über ein ständig angeschlossenes Terminal.

Als Beispiel für ein automatisches Meßnetz mit zunächst autarken Meßstationen sei das Meßnetz für das KW Dürnrohr erwähnt, das insgesamt sieben Meßstationen enthält, .die rund um das Kraftwerk aufgestellt sind. Die Meßnetzzentrale befindet sich im Kraftwerk selbst. Errichtet

1982, wurde bereits zwei Jahre vor der geplanten Inbetriebnahme des Kraftwerkes die Immissionsbelastung ohne Kraftwerksbeitrag gemessen, um beim Betrieb des Kraftwerkes Vergleichswerte zu haben.

Besonders zu betonen ist, daß auch hier die sehr umfangreiche Software von Siemens in Österreich entwickelt wurde. Als weitere Besonderheit bei diesem Meßnetz wurde eine dauernde Möglichkeit zur Beobachtung der Meßergebnisse durch die Öffentlichkeit in Tulln und in Zwebendorf vorgesehen.

Analog zu dieser Anlage wurden auch die Anlagen OKA KW Riedersbach und STEWEAG KW Mellach sowie das Landesüberwachungsnetz für die Steiermark errichtet.

Im allgemeinen enthält die Meßnetzzentrale einen Prozeßrechner mit Terminal, Prozeßanschaltelektronik und Funkanlage.

Für die Prötokollierung stehen Melde-, Protokoll- und Farbhard-copydrucker zur Verfügung. Der aktuelle Meßnetzzustand ist auf einem Leuchttableau angezeigt. Zur Unterstützung der Bedienerführung wird das Visualisierungssystem DiSIT von Siemens eingesetzt.

Die Aufgabe der Zentrale besteht darin, die Meßdaten aus den Meßstationen anzufordern, zu speichern und statistische Auswertungen durchzuführen, Protokolle und Zustandsdiagramme auszugeben sowie Ausbreitungsberechnungen durchzuführen und Immissionsschutzpläne zu berechnen. Damit ist es möglich, gesundheitsgefährdende Entwicklungen rechtzeitig zu erkennen und hintanzuhalten bzw. zu vermeiden.

Nicht nur für die

Luftüberwachung anwendbar

Am Beispiel der Luftüberwachung wurden der Aufbau und die Wirkungsweise eines automatisch arbeitenden Meßnetzes dargestellt. Auf die gleiche Art und Weise ist es natürlich auch möglich, Anlagen zur Überwachung von Abwasser, Trinkwasser, Lärm etc. zu errichten.

Die automatischen Umweltmeßnetze von Siemens haben sich bei unterschiedlichen Einsatzbedingungen durch ihre robuste und zuverlässige Technik und den hohen Know-how-Stand vielfach bewährt. Dem Kunden stehen die umfangreichen Erfahrungen aus Forschung und Entwicklung, Konstruktion und Fertigung, Montage und Inbetriebnahme und auf den Gebieten der Meß- und Prozeßtechnik sowie der Datenübertragung und -Verarbeitung zur Verfügung.

Information der Siemens AG Österreich

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