Hans Schmid, Chef Österreichs größter Werbeagentur Gerstinger-Gredinger-Kutter (GGK), 90-Pro-zent-Eigentümer der Fan Media Agentur, Eigner eines Zeitschriftenverlages, der mit dem „Wiener“ und der „Wienerin“ das Fähnchen in den Wind des Zeitgeistes hält, imd Vranitzky-Freund, ist per Vor^ vertrag neuer 90-Prozent-Eigentü-mer des bisherigen SPÖ-Zentralorgans Neue AZ. Schmid habe, heißt es, sämtliche AZ-Schulden übernommen, der Kaufpreis wird aber als Geheimnis gehütet. Wenn es stimmt, wasEx-AZ-Redakteur Herbert Lackner im „profil“ schreibt, waresein Sommer-Rrrausverkauf: Demnach müßte die SPÖ vorderhand selbst einen Kredit aufnehmen, um die 60 Milhonen Schilling Schulden zurückzuzahlen, erst weim die AZ wieder in die Gewinnzone kommt, hätte der NeoEigentümer die Raten abzustottern. Und der Kaufpreis liege, schreibt Lackner, bei einem Schilling.
“Dradition (siehe Seite 11) zum Schleuderpreis. In der SPÖ rumort es, der mit dem Verkauf - Frist: 30. Juni - beauftragte SPÖ-2:entral-sekretär Peter Marizzi steht im Mittelp\mkt der Kritik: Mit dem vorzeitigen „Gegacker“ über Monate, daß der britische Medienun-temehmer Robert Maxwell bei der AZ einsteigen werde, hätte man die eigene Verhandlungsposition derart geschwächt, daß jetzt - vim überhaupt einen Erfolg vorzeigen zu können - mit dem Schmid-Vor-vertrag die Flucht nach vorne angetreten werden mußte.
Medien-Mvdti Maxwell, Inhaber der „DailyMirror“-Zeitungsgruppe, des Verlages „Pergamon Press“ und mehrer TV-Stationen, scheint mit Dauer der Gespräche tatsäcUich eher AZ-Interesse verloren, dafür Augeimierk dem Schmid-Imperiimi insgesamt geschenkt zu haben: um für die Zukunft (siehe auch untenstehende Überlegungen) einen Fuß in die mitteleuropäische Türe zu stellen. Zwar will Schmid am 30. August Maxwell nochmals 45 Prozent AZ-Anteile andienen, wenn der aber aussteigt, muß er mit dem Projekt allein fertig werden.
