6992964-1986_50_23.jpg
Digital In Arbeit

Bach und Mozart Gulda total

Werbung
Werbung
Werbung

(Konzerthaus Wien, Konzerte mit Friedrich Gulda) Hatte Friedrich Gulda sich früher in der Wiener Konzertszene rar gemacht, so merkt man jetzt die Freude, die ihm Auftritte in Wien machen. Das „Gulda-Festival“ im Konzerthaus war fast schon das Musikereignis des'Jahres.

Zuerst Gulda mit Joseph Zawi-nul, dem in den USA seit 25 Jahren erfolgreichsten österreichischen Jazzmusiker: ein Furioso kluger Interpretationen und perfekter Improvisationskunst, wenn sie „Reich mir die Hand, mein Leben“ aus Mozarts „Don Giovanni“, Brahms „Guten Abend, gut' Nacht“ oder die monumentalen Balladen Zawinuls im Duo spielen, oder wenn Gulda allein Schuberts As-Dur-Impromptu mit unnachahmlich federndem Anschlag in den Flügel streichelt.

Dann Gulda mit dem jungen Günther Rabl: „Landschaft mit Pianist“ heißt Rabis experimentelles Werk, in dem der Pianist zu eigenen Tonbandmontagen improvisiert und dabei seiner unbändigen musikalischen Phantasie freien Lauf läßt.

Gulda mit Mozart, von dem er sagt, daß er für ihn „ein lebenslängliches Festival“ feiere. Ein Pianist „inszeniert“ für sein staunendes Publikum sein musikalisches Weltbild: zwischen Bach, Mozart, Beethoven, Schubert und eigenen Kompositionen. Ein Bekenntnis zu musikalischer Sachlichkeit und Leidenschaft, zu Rationalismus und Schönheit, kurz: zur musikalischen Wahrheit.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung