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Badura-Skoda

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Ein Programm, wie es Paul Badura-Skoda für sein Konzert im Großen Musikvereinssaal gewählt hat — Haydn, Mozart, Beethoven, Bartök und Liszt — gibt einem Pianisten reichlich Gelegenheit, seine Kunst in vielfältiger stilistischer

Hinsicht zu zeigen. Daß Badura- Skoda dabei positiv bestand, bewies vor allem seine Interpretation der Mozartschen „Duport-Variationen“ und des Adagios aus Beethovens c-Moll-Opus 111, der letzten Klaviersonate des einsam gewordenen, langsam Abschied von der Welt nehmenden Meisters. Musikalischen Gourmets hat Bėla Bartök mit seiner Suite op. 14 allerhand zu bieten, sowohl in dem vitalen Spannungsfeld seiner folkloregenährten Komposition als auch in spieltechnischer Beziehung, was für einen Klaviervirtuosen, wie es der Komponist war, nicht verwunderlich ist. Und wie Badura-Skoda abschließend Listzs h-Moll-Sonate zum Vortrag brachte,

damit überzeugte er seine Hörer, daß Liszt nicht nur als unerreichter Virtuose für ebensolche schrieb, sondern daß seine Musik in harmonischer Hinsicht bahnbrechend und auf den Impressionismus hin ausgerich- tet und damit durchaus wertvoll war. Die persönliche Note, die Badura- Skoda seinem Abend gab, hängt aufs engste mit seinem großen technischen Können zusammen, mit blendender Anschlagskultur, Passagengeläufigkeit und imponierendem Akkordspiel, reicher dynamischer Skala und einer vernünftigen Pedalanwendung, die nichts zu kaschieren braucht. Der Beifall war der großen Leistung des Pianisten angemessen.

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