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Befreiung und Aufbruch

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Uber den Zusammenhang von „Religion und Politik", die innere politische Dimension von Religion und das politische Versagen der Kirche im 19. Jahrhundert aus Mangel an Religiosität sprach Professor Johann Baptist Metz, Fundamentaltheologe an der Universität Münster und „Vater" einer politischen Theologie in Europa, am Beginn seines Referates auf Einladung des Dr.-Karl-Ren-ner-Instituts an der Wiener Universität.

In der Folge unterschied Metz zwischen einer sogenannten bürgerlichen Religion, die bewußt

unpolitisch sein will und einer messianisch erfüllten Religion, zu der politisches Bewußtsein und politisches Handeln gehören. In Zeiten des Umbruchs, wie den heutigen müsse auch die Religion ihren Beitrag zum Umbruch, zu’ einer zweiten Reformation leisten.

Der liege in der Erfüllung ihrer prophetischen Aufgabe, die Politik zur „Gottfähigkeit", zur Wkhrheitsfähigkeit, zu führen, für die eine anthropologische Revolution Voraussetzung ist.

Die Orientierung des Menschen an einer neuen Bedürfnisstruktur ist das wesentliche Merkmal einer

solchen Revolution, sie würde von den armen Kirchen außerhalb Europas ausgehen und Lehramt und Theologie müßten ein neues Verhältnis zu dieser Religion von der Basis aus finden, meint Metz.

Die Bergpredigt könne als Magna Charta für die eigene Verantwortungspflicht ‘ gegenüber den Rechten des armen Bruders dienen, freilich müsse sie als Ganzes gesehen werden und der einzelne sich ihr unterstellen. So sei in ihr auch die Zumutung enthalten, die Position des politischen Gegenüber zu achten.

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