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Begegnung an der Via Dolorosa

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Es ist ruhig geworden“ um das Osterreichische Hospiz an der Via Dolorosa in Jeru-“ salem. Der im Dezember 1987 ernannte Rektor des Pilgerhauses, Wolfgang Schwarz, bis jetzt Pfarrer von Wien-Mauer, spürt nichts mehr von den massiven Auseinandersetzungen und teilweise heftig-emotionalen Diskussionen um die Erhaltung des Österreich-Hospizes in Jerusalem als Spital für die arabische Bevölkerung.

Als das Haus - eine Stiftung Kaiser Franz Josephs, gegründet 1857 vom Wiener Kardinal Josef O. Rauscher - 1985 wieder dem ursprünglichen Besitzer, der Kirche in Österreich, zurückgegeben wurde, kam es arabischerseits zu Demonstrationen gegen die „Vertreibung der palästinensischen Patienten“ aus dem Österreich-Hospiz.

Eine wütende Propaganda zeichnete das Bild einer im Hintergrund lächelnden Kirche Österreichs — in Gestalt eines katholischen Priesters —, während Jerusalemer Stadtverwaltung und israelisches Gesundheitsministerium die Kranken und Krüppel aus dem Hospiz prügeln.

Jetzt ist das Österreich-Haus als Stätte der Begegnung für Püger offiziell eröffnet worden. Angesichts des Palästinenseraufstandes hat man von einer großen Feier am 19. März Abstand“ genommen. Das Hospiz „Zur Heiligen Familie“ hat seit Abschluß der Renovierungsarbeiten unter Leitung des Wiener Dombaumeisters Kurt A. Stögerer im Spätherbst des Vorjahres schon viele Israel-Reisende aus Österreich aufgenommen.

Insgesamt 50 Millionen Schilling haben die Kosten für die Revitalisierung des Hospizes sowie für das Schwesternhaus und die Reparatur eines Straßenabrutsches betragen. Der Betrag wird aus Spenden der von Altbundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger geleiteten „Osterreichischen Gesellschaft vom Heiligen Land“, durch Subventionen und von den österreichischen Diözesen aufgebracht.

Mit dem Österreich-Hospiz als Pilgerhaus will die Kirche die langjährige Präsenz Österreichs im Heiligen Land fortsetzen. Im Haus stehen 120 Plätze in Zwei- und Dreibettzimmern zur Verfügung. Das Hospiz versteht sich als „Haus der Bibel und der Begegnung“. Die Israel-Pilger sollen in die Heilige Schrift eingeführt werden; zudem will man auch das ökumenische Denken fördern.

Gruppen und Einzelpersonen können über den Reisedienst des österreichischen Katholischen Bibelwerks (3400 Klosterneuburg, Stiftsplatz 8, Tel. 02243/2938/97; Frau Aigner) eine Reise nach Israel und ins Österreich-Hospiz buchen.

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