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Bernhard bleibt

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Claus Peymann heißt nach wie vor Beharren auf festen Positionen. Und auf Autoren, zu denen er steht. Auch nach Thomas Bernhard sind dies für den prominentesten Nicht-· Österreicher (das Ansuchen um Einbürgerung wurde abgeschlagen) zum guten Teil Österreicher. Die fertigen Bernhard-Inszenierungen dürfen weitergespielt werden, nur der „ Theatermacher" verschwindet nach l 00 Vorstellungen und TV-Aufzeichnung.

Mit äer Burg-Saison war auch Peymann unzufrieden. Der geplatzte Cyrano sei schuld. Und der nicht angenommene Peter Handke. Das Akademietheater habe die Einbrüche wettgemacht, auch an der Kasse, Handkes „Spiel vom Fragen " werde voll durchgespielt. Peymann „ will, daß die Leute begreifen, daß das das Theater ist, das im Kommen ist". Aus der „ Volksfeind"Verschiebung macht ereinen Wahlkampf- Akzent: Vom 1 5 . September bis zu den Wahlen wird lbsens Werk „über Moral und Ethos in der Politik " (und die Journalisten) jeden zweiten Tag gespielt.

Es folgt an der Burg Peter Turrini mit „ Tod und Teufel - eine Kolportage" („Ein wüstes Pandämonium unserer heutigen Gesellschaft ", Aufführungen in Berlin, Hamburg und Stuttgart sind fix), im Akademietheater Felix Mitterers „Sibirien" mit Fritz Muliar als Alleindarsteller (Franz Moraks Regie ist weit gediehen) und am 1 5. Jänner Franz Grillparzers „Ottokar".

Man kann viel gegen Peymann sagen. Aber nicht, daß er die lebenden Österreicher aussperre. 1ch · meine, daß dies viel aufwiegt. Doch auch auf den Brocken „Sommer 1 4 . - Ein Totentanz " von Rolf Hochhuth und einen neuen Tabori pro Jahr darf man neugierig sein.

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