Abschied von einem Giganten der Musikbranche, für den Musik eine Leidenschaft war, der klassische Musik aber auch - wie nur noch Herbert von Karajan - zu einem Riesengeschäft gemacht hat. Bis zuletzt hatte er mit den bedeutend- sten Orchestern, vor allem mit den Wiener Philharmonikern, Konzer- te, Tourneen, VT-Film- und Plat- tenproduktionen geplant. Seine Welterfolge wie „West Side Story" haben Millionen eingespielt, seine Film- und Plattenproduktionen, der eigenen Firma Amberson Produc- tions wie der Deutschen Grammo- phon, wurden Verkaufshits, Bücher wie „Freude an Musik" Bestseller.
Bernstein hinterläßt ein 1,5 Mil- liarden-Schilling-Vermögen. Wird er, der Humanist und Förderer junger Talente aus Leidenschaft, wie Karajan eine Stiftung hinter- lassen, die seinen Namen trägt? Es wäre wohl recht und billig, wenn gerade die Wiener Philharmoniker sich Bernsteins geistigen Erbes anzunehmen versuchten. Hat doch der Wiener Ehrenbürger Bernstein nicht nur einmal gesagt: „Meine dritte Heimat ist Österreich - nach der Musik und den USA!"
