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Bestandene Feuertaufe

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Gewiß, spektakulär war es nicht, was Österreichs frischgebackener Außenminister Leopold Gratz bei seiner ersten öffentlichen Feuertaufe am vergangenen Sonntag in der TV-Pressestunde zu bieten hatte.

Seine Grundgedanken: Kontinuität und ein gemeinsames Vorgehen in der Außenpolitik; gegenüber den Großmächten ein Klima des Vertrauens und der Berechenbarkeit erhalten; zu den Nachbarn Österreichs friedliche und möglichst freundschaftliche Beziehungen unterhalten — das alles klingt in vielen Ohren wahrscheinlich doch sehr spröde.

Dennoch: Leopold Gratz' Kurs ist richtig, der von ihm angeschlagene Ton stimmt, der neue Außenminister hat die , Diplomaten-Sprache" offensichtlich überraschend schnell zu beherrschen gelernt.

Nach der Kreisky/Pahr-und der Lanc-Ära ist demnach mit Gratz zu erwarten, daß eine Phase der Ruhe in Österreichs Außenpolitik einkehrt. Ruhe freilich muß nicht gähnende Langeweile bedeuten. Doch das hängt auch vom Ministerium am Wiener Ballhausplatz ab. Mehr Transparenz jedenfalls könnte unserer Diplomatie gewiß nicht schaden.

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