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Bevölkerungsexplosion

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Zehn Milliarden Menschen bis 2075: Bevölkerungsexplosion! So tönt es auch heuer im Weltbevölkerungsbericht der UNO. Es folgt ein Aufruf zu mehr Verhütung in der Dritten Welt.

55 Milliarden Schilling müßten bis zur Jahrtausendwende in Bevölkerungsprogramme gesteckt werden, wolle man die Katastrophe vermeiden. Also brauche man mehr und wirksamere Verhütungsmittel und selbstverändlich mehr Forschung auf diesem Sektor. Große Hoffnung setze man auf die Weiterentwicklung eines Hormonpräparats, das über längere Zeiträume hinweg Empfängnisschutz gewähre. Auch müsse man geeignete Methoden für Männer entwickeln, sonst hätten die Frauen alle Last der Verhütung alleine zu tragen.

So richtig vieles von diesen Feststellungen ist, so haben diese Berichte doch stets eine gewisse Einseitigkeit. Die letzte Forderung macht es deutlich: Es stimmt: Männer sind in die Verantwortung für die Empfängnis-

regelung einzubinden. Fragt sich nur: Wie? Bei der natürlichen Empfängnisregelung geschieht dies ganz automatisch. Periodische Enthaltsamkeit ist eine Herausforderung an den Mann, bindet ihn in die verantwortete Elternschaft ein. Warum wird nicht auf diese - gerade auch in der Dritten Welt bewährte -Form der Empfängnisregelung hingewiesen? Sie hat den Vorteil, Menschen nicht chemisch zu manipulieren. Eigentlich müßten wir doch begriffen haben, daß chemische Dauerbelastung weder der Umwelt, noch der Innenwelt gut tut.

Noch etwas erwähnt der Bericht übrigens: In allen Teilen der Welt sinkt die Fruchtbarkeit. Daher sind alle Bevölkerungsprognosen mit Vorsicht zu genießen. 1983 rechnete man auf den Philippinen mit 62,4 Millionen Menschen für 1990. Die Volkszählung 1990 ergab aber nur 60,5 Millionen. Daher keine Panik: Wieviele Menschen 2075 auf der Welt leben werden, ist also durchaus auch noch offen.

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