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Bibel-Psycho

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Mit Hilfe tiefenpsychologischer Paradigmen versucht Stefan Schmitz fünf Gestalten des Neuen Testaments, vom blinden Bartimäus bis zur Samariterin am Jakobsbrunnen, zu analysieren. Diese Erzählungen reflektieren für ihn seelische Prozesse einer Gotteserfahrung, die psychologisch zu entschlüsseln sind. Die Tiefenpsychologie soll die Brük- ke schlagen, so daß aus alten Texten wieder Gottes uns betreffendes Wort wird.

Ob Zachäus schizoiden Charakters war und der „verlorene Sohn“ ein klinischer Hysteriker, ist eine medizinische Frage; ob als Interpretationsregel gelten darf, alle äußeren Daten in innerlich-psychische zu verwandeln, eine prinzipielle. Ob es notwendig ist, ausschmückende Nacherzählung in tiefenpsychologische Terminologie zu kleiden, bleibt eine Frage des Stils, und inwieweit es legitim ist, die „Statisten“ in den Erzählungen von Jesus, dem Christus, zu Zentralfiguren im Offenbarungsgeschehen zu machen, erscheint schon beinahe als eine der Theologie.

Je nachdem, wie man solche Fragen für sich entscheidet, wird man an diesem Buch Geschmack finden oder nicht.

IN MENSCHEN DER BIBEL SICH WIEDERFINDEN. Von Stefan Schmitz. Verlag Walter, Olten 1988.227 Seiten, kart., öS 232,50.

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