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Bildhauer des geträumten Lebens

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(Museum des Zwanzigsten Jahrhunderts, Wien, bis April 1979)

Giacometti: Die Legende unter den Bildhauern des Zwanzigsten Jahrhunderts. Ein Mythos. Ein Mythos allerdings, der sich gut verkauft. Giacomettis Plastiken zählen zu den höchstdotierten auf der Kunstbörse.

Jetzt ist die umfassendste Gia-cometti-Retrospektive aller Zeiten in Wien zu sehen: Menr als zweihundert Skulpturen und Graphiken sind nun in Wien ausgestellt (ab 19. Jänner).

Alberto Giacometti: der unermüdliche Zweifler, der Problema-tisierer, wie man ihn oft genannt hat. Er hat seine Figuren (Tiere, Menschen, aber auch ganz alltägliche Objekte) immer wieder bis zum Zerreißen zerdehnt, hat sie immer gebrechlicher und gefährdeter erscheinen lassen, bis sie fast zu schweben schienen, sich aufzulösen schienen.

Ein Versuch, an die Grenzen zu stoßen, an die Grenzen des Materials, an die Grenzen des sinnlich Faßbaren, an die Grenzen der Körperlichkeit. Giacomettis Plastiken sind Metaphern für den fast selbstzerstörerischen Kampf gegen sich selbst, gegen die eigenen Zwänge und Ängste, die man abstreifen möchte „wie totes Material“.

Giacometti war ein Existenzia-list. Ein enger Freund Sartres, Camus' und der Beauvoir. Er hat ihre Ideen verkörpert: In seinen feingliedrigen Figuren, die über sich hinausgehen wollen, die sich überwinden wollen.

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