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Bischöfe: Liebe, Treue und Gewissen

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Liebe und Treue als die zentralen Werte eines geglückten Ehe- und Familienlebens riefen Österreichs Bischöfe, die vergangene Woche in Wien zur Herbstkonferenz versammelt waren, in einer „Erklärung zum Abschluß der Weltbischofssynode” in Erinnerung.

Da die Kirche zivile Ehen den kirchlich geschlossenen nicht gleichstellen könne, bleibe die Zulassung wiederverheirateter Geschiedener theoretisch ein nahezu unlösbares Dilemma, räumten die Bischöfe ein, betonten aber gleichzeitig, daß „diese Menschen nicht von der Kirche getrennt”, sondern von ihrer besonderen Sorge begleitet seien.

Ein Wort, für das ihnen viele katholische Ehepaare dankbar sein werden, fanden Österreichs Oberhirten im Zusammenhang mit der „Bestätigung” der Papstenzyklika „Humanae Vitae” durch die Weltbischofssynode:

Die Eheleute selbst sollten „in großzügiger Bejahung des Lebens” über die Zahl ihrer Kinder entscheiden und auch bei d'er Wahl der Methode der Empfängnisregelung in Letztinstanz ohne Leichtfertigkeit ihr Gewissen walten lassen - eine Formulierung, die sie schon 1968 in einer Stellungnahme, die nunmehr ausdrücklich in Erinnerung gerufen wurde, verwendet hatten.

Wörtlich heißt es in der jüngsten Erklärung: Obwohl die Zeitwahlmethode heute bereits eine „hohe Sicherheit” garantiere, „verfehlen sich christliche Eheleute nicht, die nach ernster Prüfung meinen, der in der Enzyklika ,H u-manae Vitae* vorgelegten (Methode der) Empfängnisregelung nicht zustimmen zu können”. Voraussetzung ist, daß „sie bereit sind, ihre Überlegungen gewissenhaft fortzusetzen.”

Ausführlich befaßte sich die Bischofskonferenz auch mit der Thematik des Katholikentags 1983 (FURCHE Nr. 45), zu dem bekanntlich der Papst nach Wien kommen soll.

Mit Sorge registrierten die Bischöfe die zunehmende Säkularisierung von Sonn- und Feiertagen, wobei es laut Bischof Johann Weber (Graz) nicht nur um das Mitfeiern des Gottesdienstes, sondern „um den ganzen Sonntag geht”, den immer stärker weltliche Veranstalter zu besetzen versuchten.

Erst das zusammenfassende Dokument wird eine Bilanz der Synode erlauben

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