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Bischof des Glaubens und klarer Standpunkte

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Papst Johannes Paul II. hat den 59jährigen Msgr. Reinhold Stecher zum neuen Diözesanbischof von Innsbruck ernannt. Der Dozent für Religionspädagogik an der Pädagogischen A kademie des Bundes in Tirol tritt damit die Nachfolge von Bischof Paulus Rusch an, dessen Rücktrittsgesuch am 13. August 1980 vom Papst angenommen worden war.

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Papst Johannes Paul II. hat den 59jährigen Msgr. Reinhold Stecher zum neuen Diözesanbischof von Innsbruck ernannt. Der Dozent für Religionspädagogik an der Pädagogischen A kademie des Bundes in Tirol tritt damit die Nachfolge von Bischof Paulus Rusch an, dessen Rücktrittsgesuch am 13. August 1980 vom Papst angenommen worden war.

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Als einen Schwerpunkt des bischöfli­chen Amtes sieht Stecher vor allem den Dienst am Glauben in der Kirche. Da­bei sei besonders eine klare Stellung „gegen Strömungen der Unverbind­lichkeit und der damit verbundenen Verunsicherung“ erforderlich.

Eine weitere wichtige Aufgabe stellt für Stecher „der Dienst an der Einheit“ dar, den er „im Sinne eines lebendigen, nicht eines toten Miteinanders vor al­lem mit den Mitbrüdern im Priester­amt und den vielen im Dienst der Kir­che arbeitenden Laien“ versteht.

Kathpress gegenüber unterstrich er auch die Verantwortung des Bischofs für das „Miteinander mit der Weltkir­che“, da er eben „ein Glied des Welt­episkopates und in besonderer Weise mit dem Papst verbunden ist“.

Besonders soll die Familie ein sol­

cher Schwerpunkt seelsorglicher Be­mühungen sein, da nach Ansicht Ste­chers „in dieser Keimzelle immer das Entscheidende für das Heil geschieht“.

Der neue Bischof wurde am 22. De­zember 1921 in Innsbruck als Sohn des damaligen Tiroler Landesschulinspek- tors geboren. Sein Vater stammt aus dem Südtiroler Vintschgau, seine Mut­ter aus einer Innsbrucker Bäckersfami­lie. Die Familie Stecher hatte drei Söhne, von denen einer im Krieg gefal­len ist und der zweite derzeit als Fran­ziskaner-Guardian und Pfarrer in Ma­ria Schmolln in Oberösterreich wirkt.

Reinhold Stecher maturierte 1939 am humanistischen Gymnasium in Innsbruck, wurde zum Reichsarbeits­dienst eingezogen und begann anschlie­ßend das Theologiestudium im Prie­sterseminar St. Michael bei Matrei am Brenner. Nach der Vertreibung durch

die Gestapo setzte er seine Studien in St. Georgen am Längssee (Kärnten) fort. Im Frühjahr 1941 wurde Stecher im Zusammenhang mit der Aufhebung des Tiroler Wallfahrtsortes Maria Waldrast festgenommen und für zweieinhalb Monate in Gestapohaft ge­nommen. Ein Zufall und die Interven­tion von Bischof Rusch retteten Stecher damals vor dem Konzentrationslager.

Militärdienst leistete er bei einer Ge- s birgsjägerkompanie. Nach seiner Heimkehr vollendete Stecher seine Ausbildung im Canisianum in Inns- ; bruck und wurde am 19. Dezember 1947 zum Priester geweiht. 1951 er- ; folgte seine Promotion zum Doktor der Theologie in Innsbruck. Seit 1956 wirkte er an verschiedenen Innsbrucker i Schulen und war als Seelsorger der Ka­tholischen Studierenden Jugend und als Spiritual im Priesterseminar mehrere Jahre hindurch tätig. Seit 1968 lehrte Stecher an der Pädagogischen Akade- ) mie des Bundes in Tirol.

Msgr, Stecher wird am Sonntag, 25. Jänner, von Bischof Rusch die Bischofs­weihe erhalten. Rusch wird sich da­nach in das Mutterhaus der Barmherzi- I gen Schwestern in Zams (Tirol) zu- 1 rückziehen.

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